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"Schritt zur naturverträglichen Landwirtschaft" - BUND Thüringen lobt Kulturlandschaftsprogramm

12. Mai 1994 | Landwirtschaft, Naturschutz

Eisenach. Auf große Resonanz in den ländlichen Gebieten stößt nach Ansicht des Landesverbandes Thüringen des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) das in diesem Jahr begonnene Programm zur Förderung von umweltgerechter Landwirtschaft, Erhaltung der Kulturlandschaft, Naturschutz und Landschaftspflege (KULAP). Der BUND sieht in diesem von den Landesministerien für Umwelt und Landwirtschaft gemeinsam entwickelten Förderprogramm die Chance, daß zukünftig in Thüringen auf deutlich größerer Fläche als bisher eine naturverträgliche und ressourcenschonende Landnutzung betrieben werde.

Das KULAP, welches zu 75 % aus EG- und zu 25 % aus Landesmitteln finanziert wird, setze zum Abbau der landwirtschaftlichen Überproduktion richtigerweise nicht nur auf Flächenstillegung, die aus der Sicht des Umweltschutzes umstritten sei, sondern biete ein differenziertes Angebot für Extensivierungsmöglichkeiten bei Ackerbau und Grünlandwirtschaft.

Besonders günstig seien die Förderkonditionen für landwirtschaftliche Unternehmen, die ihren Gesamtbetrieb auf ökologischen Landbau umstellen wollen. Je nach Nutzungswert stünden ihnen dazu zwischen 300,- und 1200,- DM pro Hektar an Zuschüssen zu. "Besonders in Großschutzgebieten, wie z.B. im Biosphärenreservat Rhön, oder im Umfeld von Wassereinzugsgebieten kann das Förderprogramm einen wertvollen Beitrag zum vorsorglichen Schutz von Boden und Wasser leisten", so Frank Henkel, stellvertretender Landesvorsitzen¬der des BUND Thüringen.

Allein für den Programmteil, der Maßnahmen des Naturschutzes und der Land¬schaftspflege einschließt, stünden in den nächsten sechs Jahren ca. 100 Millionen DM zur Verfügung. Mit diesen direkt von den Naturschutzbehörden zu vergebenden Mitteln könne auf bis zu 50000 Hektar der Landesfläche die extensive Bewirtschaftung von Ackerrandstreifen, die 20jährige Stillegung von Ackerland für Naturschutzzwecke, die extensive Beweidung schutzwürdiger Biotope, die Biotoppflege durch Mahd sowie die Pflege von Streuobstbeständen zur lukrativen Einkommensquelle für Landwirte werden.

Der BUND verspricht sich mit Umsetzung des umfangreichen Förderprogramms eine stärkere Akzeptanz der Belange des Umweltschutzes. Gerade im ländlichen Raum würden Naturschutz und Landschaftspflege häufig noch immer als Hindernis und nicht als Grundlage der wirtschaftlichen Entwicklung angesehen.  

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