Landesverband Thüringen e.V.
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Einladung & verabschiedete Anträge

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Einladung

Der Beitrag der Wälder zum Klimaschutz“ ist der Titel des Vortrages von Prof. Dr. Ernst-Detlev Schulze, mit dem wir die diesjährige Mitgliederversammlung des BUND Thüringen eröffnen wollen. Wieviel CO2 können die Wälder speichern? Bieten Urwälder einen besseren Klimaschutz als Wirtschaftswälder? In welchem Umfang lässt sich die Biomasse der Wälder als regenerative Energiequelle nutzen, ohne ihre Pufferwirkung als CO2-Speicher zu gefährden? Diese Fragen wollen wir mit Prof. Dr. Ernst-Detlev Schulze, Direktor des Max-Planck-Instituts für Biogeochemie in Jena und Träger des Deutschen Umweltpreis 2006 diskutieren. Prof. Dr. Schulze zählt zu den international renommiertesten Klimaforschern und leitet u.a. ein weltweites Forschungsprojekt zum Kreislauf des Treibhausgases C02.

Diese findet statt am nächsten Sonnabend, den 21. April 2007, ab 10.00 Uhr in den Räumen der SWE Stadtwerke Erfurt GmbH, Magdeburger Allee 34, 99086 Erfurt.
 
Weitere Gäste könnt auch ihr hierzu recht herzlich einladen.
Im Anschluss werden die aktuellen, umweltpolitischen Schwerpunkte des BUND Thüringen für das Jahr 2007 beschlossen. Den genauen Ablauf findet ihr im Programm, welches ihr im Anhang der Mail finden könnt.


Falls ihr weitere Fragen haben solltet, wendet euch am besten an unsere Landesgeschäftsstelle. Diese könnt ihr telefonisch über die 0361 / 5550310 oder per Mail über bund.thueringen(at)bund.net erreichen.

Leitantrag 2007: BUND Thüringen fordert neues Klimaschutzprogramm

Die Landesversammlung des BUND Thüringen fordert ein neues Klimaschutzprogramm für Thüringen. Thüringen braucht eine Klimapolitik, welche die klimaschädlichen Emissionen drastisch senkt. Die bisher von der Landesregierung gezeigten Anstrengungen zum Klimaschutz reichen nicht aus. Das gültige Klimaschutzziel der Landesregierung, die Treibhausgas¬emissionen bis 2010 um 6% zu mindern, ist längst überholt. Um dem Klimawandel erfolgreich entgegen zu wirken und den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur auf 2°C zu beschränken, muss auch Thüringen die Treibhausgasemissionen erheblich stärker reduzieren. Das ist nur durch die Festlegung neuer, verbindlicher Klimaschutzziele für Thüringen möglich.

Der BUND fordert:
Reduzierung des Primarenergieverbrauchs in Thüringen um 20% bis zum Jahr 2020.
Etwa die Hälfte aller freigesetzten Treibhausgase in Thüringen entstammen der Energieerzeugung. Hier sind die größten Einsparpotenziale zu erwarten. Der Primärenergieverbrauch in Thüringen hat sich aber seit 1991 nicht signifikant verringert. Einsparungen durch Steigerung der Energieeffizienz wurden durch Mehrverbrauch wieder aufgebraucht.
Durch Förderung von Stromsparprogrammen, ein „Zukunftsprogramm Gebäudesanierung“ zur Steigerung der Energieeffizienz in Gebäuden und in der Industrie und Vorbildinitiativen in landeseigenen Liegenschaften kann der Energieverbrauch in Thüringen gesenkt werden.

Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien an der Energieerzeugung auf mindestens 25% bis zum Jahr 2020
Durch die Förderung erneuerbarer Energien lässt sich die Emission klimawirksamer Gase reduzieren. Bis 2005 wurde der Einsatz erneuerbarer Energien in Thüringen noch mit einem Landesförderprogramm unterstützt. Die Einstellung dieser Förderung ist klimapolitisch das falsche Signal. Ein landeseigenes Förderprogramm ist für den weiteren Ausbau der Nutzung regenerativer Energien in Thüringen unverzichtbar. Besonders gefördert werden sollen Solarwärmeanlagen und Nahwärmenetze in Verbindung mit Kraft-Wärme-Kopplung in Thüringen. Die Förderung der energetischen Nutzung von Biomasse muss die umwelt- und naturverträgliche Gewinnung und eine effiziente, energetische Nutzung voraussetzen.

Drastische Senkung der C02-Emissionen aus dem Straßenverkehr
Mehr als 30% der gesamten CO2 –Emissionen in Thüringen stammen aus dem Straßenverkehr. Der Straßenverkehr ist der einzige Sektor in Thüringen, in dem der Ausstoß klimawirksamer Treibhausgase in den letzten Jahren zugenommen hat und weiter steigt. Thüringens Landesregierung hat es in der Hand, diesen Trend um zu kehren durch:

  • Einsetzen auf Bundesebene für ein Tempolimit von 120 km/h auf Autobahnen
  • Verzicht auf den weiteren Ausbau des Straßennetzes
  • Förderung der Verlagerung von Gütern auf die Schiene statt der Zulassung von Monstertrucks auf Thüringer Straßen
  • Ausbau des ÖPNV und Wiederherstellung stillgelegter Strecken
  • Umstellung des Fuhrparks in Landeseinrichtungen auf klimaverträglichere Fahrzeuge


Keine Sonderkonditionen bei den Reduktionszielen für Thüringens Wirtschaft

Thüringens Wirtschaft wird aufgerufen, ihren Beitrag zum Klimaschutz durch die Steigerung energieeffizienter Produktionsmethoden und die Weiterentwicklung von klimafreundlichen Produkten aus zu bauen. Sonderkonditionen bei den Reduktionszielen mit Verweis auf den Nachholbedarf der Thüringer Wirtschaft gegenüber westdeutschen Bundesländern darf es nicht geben. Deutschland hat eine Vorbildfunktion beim internationalen Klimaschutz. Sonderkonditionen im eigenen Land würden den Erfolg bei Verhandlungen zum Klimaschutz mit osteuropäischen Ländern bzw. mit Schwellenländern wie China in Frage stellen.

Wirksame Klimaschutzpolitik muss auch die Folgen intensiver Landnutzung in Land- und Forstwirtschaft berücksichtigen. 

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