Antworten zu den Fragen zur Umweltpolitik
Mein Ziel ist die Entwicklung eines kindersicheren Wegenetzes im gesamten Stadtgebiet. Dazu müssen systematisch Gefahrenstellen identifiziert und beseitigt werden. Tempo 30 und Verkehrsberuhigung ist an vielen Stellen sinnvoll und notwendig, sowohl in den Wohngebieten als auch auf einigen Durchgangsstraßen, wie z.B. Karl-Liebknecht-Str. oder Friedrich-Engels-Str. Solche Beschränkungen müssen aber nicht nur durch Beschilderung angeordnet werden, sondern sich auch in der baulichen Gestaltung von Straßen niederschlagen, denn nur dann werden sie eingehalten. Als Vorbild sollte das Modell der ‘Bespielbaren Stadt’ dienen, das Sicherheit mit Aufenthaltsqualität verbindet.
Angesichts der sehr begrenzten Flächen im Stadtgebiet geht es vor allem um eine möglichst effiziente Nutzung der wenigen noch verfügbaren Möglichkeiten. Das bedeutet die Aktivierung aller bereits versiegelten, aber ungenutzten Flächen, Nachverdichtung und eventuell Aufstockung von Wohnbebauung, soweit es in einer verträglichen Art und Weise möglich ist, Wohnbebauung vorzugsweise mit Mehrfamilienhäusern und Ansiedlung von Gewerbe mit niedrigem Flächenbedarf. Weitere Bedarfe müssen in Kooperation mit dem Umland abgedeckt werden, wobei vorzugsweise Leerstand abzubauen ist und eine gute Nahverkehrsanbindung eine entscheidende Bedeutung hat.
Jena braucht ein in sich stimmiges, zusammenhängendes Radverkehrsnetz. Die Umsetzung des bestehenden Radverkehrskonzepts muss beschleunigt und das Konzept fortgeschrieben werden. Wir wollen deshalb ein im Haushalt separat ausgewiesenes Budget für Investitionen in den Radverkehr in Höhe von 1,5 Mio EUR/Jahr. Als vordringliche Maßnahmen sehe ich die Schaffung sicherer Querungen an der Camsdorfer Brücke, sowohl an der Grünen Tanne, als auch im Zuge der Landveste, die Neuordnung des Verkehrs am Nollendorfer Platz, den Bau von Radwegen zum Beutenberg (Gleis 3) und zum Gewerbegebiet Jena21, die Ausweisung von Fahrradstraßen und die Verkehrsberuhigung der Innenstadt.
Ich will auf eine Erweiterung des Nahverkehrsangebotes hin arbeiten, damit der ÖPNV für mehr Menschen zu einer Alternative zum eigenen Auto wird, vor allem für alltägliche Wege. Für eine bessere Anbindung des Umlands befürworte ich eine engere Zusammenarbeit mit den benachbarten Kommunen sowie die Einrichtung eines S-Bahn-Taktes auf den Bahnlinien. Für Kinder und Jugendliche soll der Nahverkehr kostenlos angeboten werden.
Vor allem in den Spitzenzeiten sind in Jena zu viele Autos unterwegs, obwohl es gerade dann für viele Menschen gute Alternativen gäbe. Zugleich belastet der Kfz-Verkehr Anwohner und Umwelt mit Lärm und Abgasen. Ich bin daher für eine Verkehrsberuhigung der Innenstadt und der Wohngebiete. Firmen und andere Einrichtungen müssen darin bestärkt werden, ihren Mitarbeitern ein Job-Ticket anzubieten, z.B. indem sie dadurch von der Pflicht zur Schaffung von Stellplätzen befreit werden. Um den Kfz-Bestand zu reduzieren bin ich für eine Förderung von Car-Sharing-Angeboten, z.B. durch die Bereitstellung von Stellplätzen auf öffentlichen Flächen. Für Pendler sind Park & Ride Angebote zu schaffen, in Kooperation mit dem Umland auch schon an wichtigen Quellbahnhöfen.