Kreisverband Saale-Holzland-Kreis

Bekämpfung invasiver Arten in Bachauen

Arbeitseinsatz zur Bekämpfung invasiver Arten  (Dieter Grützmann)

Die Artenvielfalt ist durch zahlreiche Umstände in Gefahr. Einer davon ist das Auftreten invasiver eingewanderter Pflanzen. Auf den kalkarmen Böden rund um Stadtroda spielt das orientalische Zackenschötchen, das vielerorts sogar in wertvolle Schutzgebiete eindringt, zum Glück keine große Rolle. Aber in unseren Bachauen und an den Uferböschungen machen sich der Japanische Knöterich und stellenweise auch der Sachalin Knöterich breit. Am Beginn einer solchen Invasion steht oft die unsachgemäße Entsorgung von Gartenabfällen, meist von Leuten, denen die Exoten im eigenen Grundstück über den Kopf gewachsen waren. An feuchten und hellen Standorten bildet er dichte Bestände bis 3 m Höhe und bedrängt konkurrenzschwache Arten. Oft werden sogar Brennnesseln und Brombeeren verdrängt. Im Auwald des Weihertales bei Stadtroda ist der Knöterich stellenweise zum massiven Hindernis für den auf der Tagesordnung stehenden Waldumbau geworden. Viele Fichten sind abgängig, Naturverjüngung durch Bergahorn, Buche, Esche, Erle kann sich in Konkurrenz zum Knöterich stellenweise nicht mehr durchsetzen. Das war für uns Anlass, nicht mehr zuzusehen bzw. wegzusehen. Auf einer Bachlänge von etwa 2 km haben wir an insgesamt 13 Stellen mit einer Gesamtfläche von etwa 1050 m2 die Knöterich-Sprosse manuell und selektiv bekämpft. Dieses Verfahren schont den Boden und begünstigt die Erholung der angestammten Arten. Der Nachtteil: jedes Areal muss im Abstand von 3-4 Wochen 4-6-mal im Jahr bearbeitet werden. In diesem Jahr haben BUND-Mitglieder des Saale-Holzland-Kreis dafür 65 Stunden aufgewendet. Wir werden das Projekt wahrscheinlich min. fünf Jahre fortsetzen müssen. Stellenweise haben sich Brunnenkresse, Milzkraut und Buschwindröschen wieder erholt, ein Erfolg, der uns ermutigt, dran zu bleiben.

Lücke im Radwegenetz südlich von Hermsdorf

Lücke im Radwegenetz  (Dieter Grützmann)

Auch im Saale-Holzland-Kreis wird an einer schrittweisen Verbesserung des Fahrradwegenetzes gearbeitet. Aber dabei gab es im Jahr 2020 beinahe einen herben Rückschlag. An der Autobahnabfahrt Hermsdorf-Süd quert eine Landstraße die A9. Aufgrund mehrerer Planungsfehler bei Bauinvestitionen der Vergangenheit ist die Brücke nicht für die Aufnahme einer Radspur in Regelbreite geeignet. Zur Gewährleistung der Sicherheit (wohl auch zur Vermeidung von Haftungsansprüchen) sollte kürzlich die vielbefahrene Brücke für Radfahrer gesperrt werden. Unsere BUND-Kreisgruppe gehörte zu den Fahrradenthusiasten, die sich im November mit Protesten öffentlich an die Behörden gewandt hatten. Auch dank der Unterstützung verschiedener Abgeordneter ist das Fahrverbot inzwischen vom Tisch. Im kommenden Jahr werden wir uns gemeinsam mit dem ADFC Jena bei den zuständigen politischen Entscheidern für eine angemessene Lösung des Problems einsetzen.

Kreisverband Saale-Holzland-Kreis

Ansprechpartner: Familie Grützmann
Tachover Ring 8
07646 Stadtroda
Fon: 03 64 28 - 41 85 2
barbara.gruetzmann(at)freenet.de


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Mehr Grün in der Stadt

 (Dieter Grützmann)

Der BUND Saale-Holzland setzt sich aktiv für die insektenfreundliche Umgestaltung städtischer Grünflächen ein. So sollen in Stadtroda zukünftig mehr Lebensräume für Insekten geschaffen werden. Neben intensiver Öffentlichkeitsarbeit, führten seine Mitglieder Gespräche mit der Stadtverwaltung durch und schulten Mitarbeitende des Bauhofs.

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