Gemeinsame Pressemitteilung Umweltministerium und BUND Thüringen
Um den Gartenschläfer in Thüringen weiter zu schützen, setzt das Land eigenständig ein im Bundesprogramm Biologische Vielfalt (BBV) gefördertes Projekt fort. Der Gartenschläfer (s. Anhang) ist eine Schlafmaus und ein nachtaktiver Kleinsäuger. Trotz seines Namens lebt er in Thüringen im Wald und war in Deutschland Wildtier des Jahres 2023. Durch das Projekt „Spurensuche Gartenschläfer" soll der Gartenschläfer vor dem Aussterben bewahrt werden. In der aktuellen Roten Liste Thüringen (2021) ist der Gartenschläfer als „vom Aussterben bedroht” eingestuft. Einer wichtiger Populationskern des Gartenschläfers konnte im Thüringer Schiefergebirge nachgewiesen werden
Mit dem Projekt wird der BUND Thüringen zusammen mit ThüringenForst in der Nähe von Gartenschläfervorkommen Feuchtstellen anlegen, Laubbäume und früchtetragende Sträucher, wie beispielsweise Wildobstgehölze und Hecken pflanzen, mehr Totholzanteil und Reisighaufen schaffen, strukturreiche Waldsäume erhalten und sogenannte Bilchnistkästen in ausgewählten Waldbereichen anbringen. Das Umweltministerium hat zunächst bis Herbst 2025 dafür mehr als 90.000 Euro bereitgestellt. Von 2018 bis 2024 wurde das Projekt überwiegend mit Bundesmitteln gefördert.
Dazu erklärt Umweltminister Stengele: „Mittlerweile leben über 10 Prozent der deutschlandweiten bekannten Gartenschläfervorkommen in Thüringen. Wir haben deshalb eine ganze besonders hohe Verantwortung für den Erhalt und den Schutz dieser Art.“
Anita Giermann, Projektkoordinatorin des BUND Thüringen ergänzt: „Wir freuen uns, dass wir noch in diesem Jahr die ersten neuen Maßnahmen umsetzen werden können. Beispielsweise werden wir zusammen mit dem Forstamt Sonneberg die Wasserrückhaltung im Wald in den Fokus nehmen.“
Pier Pernutz, Leiter des Fachbereichs Hoheit, Wald, Umwelt bei ThüringenForst: „Auch wir freuen uns, die jahrelange gute Zusammenarbeit mit dem BUND Thüringen fortführen zu können. Mit den bereits umgesetzten und zukünftigen Maßnahmen helfen wir nicht nur dem Gartenschläfer, sondern dem gesamten Waldökosystem.“
Eine wesentliche Voraussetzung für die Planung und Umsetzung der Schutzmaßnahmen, ist auch die Weiterführung der Online-Meldestelle (https://meldestelle.gartenschlaefer.de). Hier können unkompliziert Nachweise der vorkommenden Bilcharten Gartenschläfer, Siebenschläfer und Haselmaus gemeldet werden. Diese werden von Ehrenamtlichen verifiziert und anschließend in eine Bilchdatenbank überführt. „Die Meldungen zu den Vorkommen des Gartenschläfers und anderer Bilcharten ist enorm wichtig für unsere Arbeit. Denn ohne das Wissen zur aktuellen Verbreitung des Gartenschläfers, sind wir nicht in der Lage ihn gezielt zu schützen“, so Giermann abschließend.
Pressefoto zum Download
Fotograf: Thomas Stephan
Weitere Informationen:
- Projektwebseite: https://www.bund-thueringen.de/gartenschlaefer/folgeprojekt-tmuen/
- Informationen zum Gartenschläfer: https://www.bund-thueringen.de/gartenschlaefer/
Hintergrund:
Im Projekt „Spurensuche Gartenschläfer“ untersuchte der BUND gemeinsam mit der Justus-Liebig-Universität Gießen und der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung zwischen 2018 und 2024 das Verschwinden des Gartenschläfers und entwickelte Schutzmaßnahmen, um ihm zu helfen. Das Projekt „Spurensuche Gartenschläfer“ wurde im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums und in Thüringen mit weiteren Mitteln der Stiftung Naturschutz Thüringen gefördert.
Projektleitung:
Thomas Mölich I BUND Thüringen, 036254 / 649150, thomas.moelich(at)bund.net
Projektkoordination:
Anita Giermann I BUND Thüringen, Tel: 0361 5550341, a.giermann(at)bund-thueringen.de
Pressekontakt:
Anne Werner | Kerstin Neumann, BUND Thüringen, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Tel. 0361 5550314; Mobil: 0176 13338564 oder 0176 13338510, presse(at)bund-thueringen.de