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BUND begrüßt Verzicht der Bahn auf ICE-Strecke Nürnberg-Erfurt-Leipzig im neuen Bundesverkehrswegeplan

12. Juli 2001 | Mobilität, Naturschutz

Kritik an der Nichtberücksichtigung der Mitte-Deutschland-Bahn

Erfurt. Der BUND Thüringen begrüßt den Verzicht der Bahn AG auf die Anmeldung der 13 Milliarden Mark teuren ICE-Strecke von Nürnberg über Erfurt nach Leipzig. Gleichzeitig kritisiert er, dass in den heute veröffentlichten Projektanmeldungen zum neuen Bundesverkehrswegeplan der Ausbau der Mitte-Deutschland-Bahn zwischen Weimar und Gera nicht berücksichtig ist.

„Offensichtlich hat sich jetzt auch bei der Bahn die Erkenntnis durchgesetzt, dass eine ICE-Strecke durch den Thüringer Wald nicht wirtschaftlich zu betreiben ist“, kommentierte Adrian Johst, Bahnpolitischer Sprecher des BUND Thüringen die heute veröffentliche Liste der Bahnprojekte im künftigen Bundesverkehrswegeplan. Der BUND fordert als Alternative zur milliardenschweren ICE-Trasse die unverzügliche Modernisierung der Strecken Halle/Leipzig bis Erfurt sowie Halle/Leipzig bis Lichtenfels für Geschwindigkeiten von 160-200 km/h. Damit ließe sich die Reisegeschwindigkeit zwischen Berlin / Leipzig und Nürnberg / Frankfurt a. M. auch kurzfristig erheblich verbessern. Gleichzeitig warnte der BUND Bahn und Bundesregierung davor, weitere Invest-Ruinen in die Landschaft zu setzen, nur um das Baurecht auf der Trasse aufrecht zu erhalten.

„Es ist höchste Eisenbahn, dass Bundesregierung, Freistaat und Bahn ihre Tagträume zu diesem Prestigeobjekt endlich begraben und die wirtschaftlich und umweltpolitisch sinnvollen Alternativen verwirklichen“, erklärte Johst.

Enttäuscht zeigte sich der BUND über die Nichtanmeldung der Mitte-Deutschland-Bahn im neuen Bundesverkehrswegeplan. Nach Überzeugung von Dr. Burkhard Vogel, Landesgeschäftsführer des BUND Thüringen, habe hier auch die Landesregierung versagt: „Statt dem ICE-Phantom hinterher zu jagen, hätte sich die Landesregierung von Anfang an auf den Ausbau der Bahnstrecke zwischen Weimar und Gera und den Anschluss Ostthüringens an das Fernverkehrsnetz konzentrieren müssen.“

Vogel forderte Wirtschaftsminister Schuster auf, sich bei Bahnchef Mehdorn für eine nachträgliche Aufnahme des zweigleisigen, elektrifizierten Streckenausbaus zwischen Weimar und Gera im neuen Bundesverkehrswegeplan stark zu machen. 

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