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BUND: Bürger und Bürgerinnen wollen Tempolimit - Ministerpräsident Vogel soll Bundesinitiative ergreifen

23. März 1994 | Mobilität, Umweltgifte, Nachhaltigkeit

Eisenach. "Bei uns in Thüringen leben weniger Raser als im Bundesdurchschnitt. Eindeutig ist auch die Mehrheit der Landesbürgerinnen und -bürger für eine Herabsetzung der Geschwindigkeiten im Straßenverkehr", erklärte Michael Spielmann, Landesgeschäftsführer des BUND Thüringen und Sprecher des Arbeitskreises Verkehr, am Mittwoch vor der Presse. Er bezog sich auf die repräsentative Umfrage zum Thema Tempolimit, die der BUND am selben Tag in Bonn veröffentlichte.

Im Ländervergleich schnitt Thüringen wie folgt ab: 67% der befragten Bürgerinnen und Bürger sprachen sich für die Tempobegrenzungen 120 bis 100 km/h auf Autobahnen, 76% für 80 bis 90 km/h auf Landstraßen und 51% für 30 km/h innerorts aus. Der Bundesdurchschnitt liegt bei 65 Prozent der Befragten.

Ralf-Uwe Beck, Landesvorsitzender vom BUND Thüringen, forderte die Landesregierung auf, aus dem Ergebnis Konsequenzen zu ziehen und eine Bundesinitiative pro Tempolimit zu starten. Auch solle die Landesregierung ihren Spielraum nutzen und auf den Autobahnen des Landes aus Gründen des Lärmschutzes und der Verkehrssicherheit die Höchstgeschwindigkeit begrenzen.

Aus Kommunen und Landkreisen lägen ausreichend Erfahrungen mit Geschwindigkeitsbeschränkungen vor, die endlich ausgewertet werden müßten, so der BUND. Durch eine Reduzierung der Geschwindigkeit lasse sich der Ausstoß von Stickoxiden, Benzol, Dieselruß, Ozon, CO2 und Lärm auf einfache Art verringern. Dies sei ein erster Schritt für ein langsameres, menschen- und umweltfreundlicheres System auf Deutschlands Straßen.

"Langsamer ist gesünder - wer nicht bereit ist, den Fuß vom Gas zu nehmen, ist nicht nur mitschuldig an der hohen Zahl von Unfällen, sondern auch an der vermehrten Entstehung von Luftschadstoffen und dem gesundheitsschädlichen bodennahen Ozon und an der Verlärmung unserer Gesellschaft", so der BUND abschließend. 

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