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BUND fordert Ausdehnung der Schutzzone I im Nationalpark Hainich

30. Januar 2003 | Lebensräume

Erfurt. Der BUND Thüringen fordert den Thüringer Landtag auf, bei den Beratungen zur Zukunft des Nationalpark Hainich die Ausdehnung der vom Menschen unbeeinflussten Kernzone zu beschließen. Nachdem sich Bund und Freistaat auf die Übertragung der bundeseigenen Flächen im Nationalpark in Landesbesitz geeinigt haben, steht nach Ansicht des BUND Thüringen der Ausweitung der nutzungsfreien Zone auf über 90% der Nationalparkfläche nichts mehr entgegen.

„Es ist Zeit, dass die Kettensägen im „Urwald mitten in Deutschland“ für immer verstummen“, erklärte Dr. Burkhard Vogel, Landesgeschäftsführer des BUND Thüringen. „Nachdem der Bund endlich eingelenkt hat, kann die Landesregierung jetzt zeigen, wie ernst es ihr mit der Verwirklichung der Nationalpark-Idee ist“.

Nach Angaben des BUND Thüringen nimmt die Zone I, in der die Natur einer ungestörten Entwicklung überlassen bleibt, zur Zeit nur knapp 30% der Nationalparkfläche ein. In Nationalparks nach internationalem Standard sind aber nach den Kriterien der IUCN (International Union for Conservation of Nature and Natural Resources) mindestens zweidrittel der Fläche als natürliche Entwicklungsfläche ohne menschliche Nutzung auszuweisen. Der BUND wies darauf hin, dass im Nationalpark Hainich außerhalb der Kernzone sowohl Jagd als auch Holzeinschlag erlaubt seien. Der BUND Thüringen geht davon aus, dass durch die Erfüllung der IUCN-Kriterien das Image des Nationalparks erheblich gesteigert werde.

Als wichtigen Schritt, den Bekanntheitsgrad des Nationalparks bundesweit zu erhöhen, wertete der BUND Thüringen die Aufnahme des Hainich Anfang diesen Jahres in das Projekt „Fahrtziel Natur“, welches die Bahn AG gemeinsam mit den vier großen Umweltverbänden BUND, NABU, WWF und VCD gestartet habe. Diese Werbekampagne werde sich positiv auf die Besucherzahlen und die gesamte Tourismusbranche in der Region auswirken.

„Jetzt muss der Nationalpark auch der Erwartungshaltung der Besucher gerecht werden“, forderte Vogel. „Projekte, wie die Einrichtung des Nationalparkhauses und der Baumkronenerlebnispfad, müssen endlich auf den Weg gebracht werden. Der Nationalpark Hainich ist längst zum Antriebsmotor für die wirtschaftliche Entwicklung in der Nationalparkregion geworden. Es liegt jetzt an der Landesregierung, diesem Motor nicht den Sprit ausgehen zu lassen.“ 

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