Landesverband Thüringen e.V.
Mitglied werden Jetzt spenden
Landesverband Thüringen e.V.

BUND: Hörseltal im Schraubstock

20. Mai 1992

Eisenach. Der Landesverband Thüringen des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND-Thüringen) kritisiert das Vorhaben, eine neue Straße durch das Hörseltal zu bauen, die als Anbindung des Opelwerkes an die Autobahn A4 gedacht ist.

Damit würde, so läßt der BUND in einer Presseerklärung verlauten, das Hörseital in den Schraubstock genommen werden. Nachdem die Kommune Stedtfeld dem Druck des Autokonzerns nicht habe standhalten können, solle jetzt auch noch Hörschel den Opelinteressen preisgegeben werden.
Der Opelkonzern, der mit umweltfreundlicher Produktion und recyclebaren Autos werbe, mache sich angesichts der Eingriffe in Natur und Landschaft, die der Opelstandort bisher gekostet hat und weiter kosten soll, mehr als unglaubwürdig.

Der BUND fordert den Konzern auf, Zulieferung und Abtransport auf die Schiene zu verlagern. "Opel soll doch bitte nicht so tun, als befänden wir uns in einer Infrastrukturwüste. Neben dem Opelwerk liegen Schienenstränge, und die sind benutzbar", so der verkehrspolitische Sprecher des BUND-Thüringen, Michael Spielmann. Die Straßenbaupläne durch das Hörseltal parallel zur Schiene seien ein wiederholtes Beispiel für die Ignoranz der verantwortlichen Politiker, die, obwohl die notwendige C02-Reduzierung längst Konsens sei und verkehrspolitische Prämissen in Richtung Bahn zeigen, weiter Straßen neben die Schiene bauen wollen.

Der von der Bevölkerung in Hörschel getragene Widerstand wird von dem Umweltverband unterstützt. "Wir stehen auf der Seite derer, die sich gegen die Zerstörung ihres Dorfes und das Zunichtemachen ihrer Pläne in Sachen sanftem Tourismus wehren", so Ralf-Uwe Beck, Landesvorsitzender des BUND. "Die Hörscheler können in ihrem Bemühen, die Straße zu verhindern, auf den BUND zählen." 

Zur Übersicht

BUND-Bestellkorb