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BUND setzt gegen die Farce de Frappe eine Force de Fax - BUND fordert Landesregierung auf, sich an Chirac zu wenden

09. August 1995 | Atomkraft, Umweltgifte

Eisenach. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, Landesverband Thüringen (BUND Thüringen) hat seine Gruppen zum Fax-Protest gegen die von Frankreich im Mururoa-Atoll geplanten Atomtests aufgefordert.

"Die Tests sind so überflüssig wie Atomwaffen selbst. Sie sind eine Farce de Frappe.", so Ralf-Uwe Beck, Landesvorsitzender des BUND Thüringen. "Wir wollen mit den Thüringerinnen und Thüringern dagegen die Force de Fax setzen."

Protestbriefe, der Slogan "Atomtests stop!" oder einfach Symbole, wie durchgestrichene Raketen, werden vom BUND über die Präsidiale Fax-Nummer direkt in den Elyse-Palast gefaxt: 00 331-48 87 28 23. Der BUND fordert dazu auf, sich dem Fax-Protest anzuschließen.

Gleichzeitig appelliert der BUND Thüringen an die Landesregierung, sich direkt an Chirac zu wenden und den Protest aus Sicht eines durch die Uranförderung massiv geschädigten Landes zu formulieren.

"Thüringen hat die Folgen des atomaren Wahnsinns nicht nur vor der Haustür, sondern mit dem Wismut-Gebiet im Haus", so Beck. "Das prädestiniert die Thüringer Regierung aus eigener Betroffenheit, Chirac auf seine Skrupellosigkeit hinzuweisen."

Die Kommunen, die Partnerstädte in Frankreich haben, bittet der BUND, Freundschaften zu nutzen, um gemeinsam gegen die geplante Atomtestreihe zu protestieren. Dies könne unterstreichen, daß der Protest sich nicht gegen das französische Volk wendet, sondern gegen die Regierungsentscheidung. Der freundschaftliche Kontakt nach Frankreich über Städtepartnerschaften könne helfen, so der BUND, der französischen Regierung zu verdeutlichen, daß die eigenen Wählerinnen und Wähler den internationalen Protest mittragen. Chirac muß klargemacht werden, daß er sich mit seinem einsamen Entschluß auch im eigenen Lande isoliert.

Der BUND weist darauf hin, daß mit den Atomtests dem Mururoa-Atoll ein ökologisches Desaster droht. Das Atoll könne auseinanderbrechen und die in über 100 früheren Tests angereicherte Radioaktivität freisetzen. Die radioaktiven Stoffe könnten sich durch die Meeresströmung ausbreiten und in die Nahrungskette gelangen.  

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