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BUND startete "Abstimmung mit den Füßen" – Sömmerdaer entlarven "Grünen Punkt"

28. April 1994 | Nachhaltigkeit

Mehr als 1429 Sömmerdaer Bürger und Bürgerinnen glauben nicht, daß der "Grüne Punkt" auf Verpackungen und das Duale System tatsächlich Abfälle vermeiden. Das ist das deutliche Ergebnis einer Umfrage des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Landesverband Thüringen. "Die Sömmerdaer haben trotz aller Propaganda verstanden, daß der 'Grüne Punkt' in Wirklichkeit nur ein 'Grüner Scheinheiligenschein': ist, der den Einwegverpackungen ein ökologisches Image verleihen soll", kommentierte Gudrun Flachmann, Sprecherin des BUND Thüringen.

Bei der "Abstimmung mit den Füßen" hatte der BUND Thüringen in der Fußgängerzone Sömmerda von Montag bis Mittwoch ein "Meinungstor" aufgebaut. Über zwei Durchgängen, die mit "Ja" und "Nein" gekennzeichnet waren, stand in großen Buchstaben die Frage: "Glauben Sie, daß der 'Grüne Punkt' Müll spart?" Durch das Nein-Tor liefen 1429 Passanten, durch das Ja-Tor lediglich 369.

"Die Aktion gibt uns Hoffnung, daß es der Verpackungslobby letztendlich doch nicht gelingt, überflüssige Verpackungen, die mit dem 'Grünen Punkt' veredelt sind, den Konsumenten als umweltfreundlich unterzujubeln", sagte Michaela Gebhardt, Mitarbeiterin beim BUND Thüringen. Juliane Grüning, Absolventin eines freiwilligen ökologischen Jahres beim BUND: "Für die politischen Entscheidungsträger: ist unsere Umfrage ein Signal, daß endlich drastische Maßnahmen zur Abfallvermeidung durchgesetzt werden müssen."

In einer schriftlichen Meinungsumfrage plädierten viele Sömmerdaer für die Wiedereinführung des alten DDR-Serosystems und für eine Belohnung der Müllsparer durch gestaffelte Abfahrzeiten und Tonnengrößen bei der Restmüllentsorgung. Tenor: "Alle reden über das angebliche Allheilmittel Recycling, doch dabei wird vergessen, daß das vorrangige Ziel die Reduzierung der Abfall-und Verpackungsflut sein muß". Durch konsequente Umstellung auf wieder befüllbare Mehrweg-Verpackungen, Nachfüllsysteme und Verpackungsverzicht ließe sich nach BUND-Berechnung mindestens jede dritte Verpackung einsparen. 

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