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BUND Thüringen: Atomkraft abschalten: jetzt! - Aufruf zur Anti-Atom-Demo am 18.09.10 in Berlin

27. August 2010 | Atomkraft

Erfurt. Der BUND Thüringen warnt vor einer erheblichen Verschärfung des Sicherheitsrisikos für Thüringen bei einer Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke. Vor allem ältere Meiler wie der südhessische Schrottreaktor Biblis A bildeten ein besonderes Gefährdungspotenzial für den Freistaat. Die Thüringer Bundestagsabgeordneten der Regierungsfraktionen sollten daher im Interesse Thüringens einer Laufzeitverlängerung nicht zu stimmen.

Gemeinsam mit anderen Verbänden und Bürgerinitiativen ruft der BUND Thüringen die atomkritische Bevölkerung dazu auf, am 18. September in Berlin eine große Anti-Atom-Demonstration durchzuführen, bei der das Regierungsviertel umzingelt werden soll.
„Die Verlängerung der Laufzeiten von Atomkraftwerken, welche die Bundesregierung plant, ist moralisch nicht vertretbar, weil kein Politiker und kein Parlament dieser Welt die Verantwortung für diese Hochrisiko-Technologie übernehmen kann“, erklärte Ron Hoffmann, Landesvorsitzender des BUND Thüringen. „Atomkraft ist weder berechenbar noch beherrschbar.

Bei Laufzeitverlängerungen würde sich die Menge des gefährlichen Atommülls weiter erhöhen, machte Hoffmann deutlich. Damit werde nachfolgenden Generationen ein strahlendes Erbe hinterlassen, für das es keine Lösung gebe. Der hochradioaktive Müll müsse mindestens 1 Million Jahre verwahrt werden. Nach Angaben von Hoffmann zeigten die jüngsten Vorfälle, wie das absaufende und vom Einsturz bedrohte Atommülllager Asse, dass eine Sicherung Lagerung von Atommüll nicht möglich sei. Bisher gebe es weltweit kein funktionierendes Endlager für den radioaktiven Abfall. Auch die Gefahren durch Störfälle oder Terroranschläge wüchsen mit jedem Tag, den die Reaktoren am Netz blieben.

Längere Laufzeiten erhöhten das atomare Risiko durch Alterungseffekte und Materialermüdung. Betroffen seien wichtige Teile eines Atomkraftwerkes wie der Reaktordruckbehälter, der Kühlkreislauf, die Dampf-Generatoren und Turbinen. Insgesamt führe dies zu einer zunehmenden Ausnutzung der Sicherheitsreserven. Daher sollten Schrottreaktoren wie Brunsbüttel oder Biblis A, die ihre Unsicherheit bereits mehrfach unter Beweis gestellt haben, unverzüglich vom Netz genommen werden. Aber auch die anderen Atomkraftwerke seien nicht ausreichend gegen Flugzeugabstürze oder terroristische Angriffe gesichert.
„Wir rufen die Menschen dazu auf, am 18. September mit uns in Berlin auf die Straße zu gehen, damit die Atomkraftwerke endlich abgeschaltet werden – und zwar jetzt!“ 

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