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BUND Thüringen fordert zum Tag des Wassers am 22. März

19. März 1999 | Flüsse & Gewässer, Ressourcen & Technik

Erhalt des Gesprings – Lebensgut Nr. 1 nicht Verschmutzung preisgeben – Zusammenhang mit Talsperre Leibis offenkundig

Zum Tag des Wassers am 22. März hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, Landesverband Thüringen e.V. (BUND Thüringen) von der Landesregierung gefordert, an dem Ziel einer lokalen Trinkwasserversorgung festzuhalten. Der Freistaat solle die Plane zur Schließung der ergiebigsten Trinkwasserquelle in Südthüringen, dem Schmalkalder Gespring, aufgeben. Ansonsten werde der lokalen Trinkwasserversorgung ein schwerer Schlag zugefügt.

„Das Lebensgut Nr. 1 muß allen Menschen vor Ort zur Verfügung stehen. Dieser Anspruch wird vom Land hintergangen, wenn der Grundwasserschutz für die Gespringquelle aufgehoben wird", so Ralf-Uwe Beck, Landesvorsitzender des BUND Thüringen. Schmalkalden solle nach den Planen des Landes mit Fernwasser aus der Talsperre Schönbrunn versorgt werden. Statt der notwendigen Sanierung der Quelle würde sie so der dauerhaften Verschmutzung preisgegeben.

Als Grund für die geplante Schließung des Gesprings führe das Land eine geologisch bedingte Empfindlichkeit der Quelle gegen Verschmutzungen an. Der BUND Thüringen geht jedoch davon aus, daß das Gespringwasser technisch aufbereitet werden könne. Außerdem würden mögliche Belastungen durch den Anschluß Schmalkaldens an die neue Kläranlage deutlich reduziert. Auch sei das Schönbrunn-Wasser nicht besser, es weise hygienische Probleme auf.

„Seit Jahrhunderten versorgt das Gespring Schmalkalden mit Wasser. Die Schmalkalder hängen an ihrer Quelle. Mit der Versorgung aus Talsperrenwasser rückt auch das Bewußtsein für das hohe Gut Wasser in die Ferne", warnt Dietrich Cerff, BUND-Sprecher aus Schmalkalden.

Nach Ansicht des BUND werde mit der Schließung des Gesprings auch der Bau der Talsperre Leibis begründet, die Ostthüringen mit Wasser versorgen soll. Dies könnte allerdings auch von der Mittelthüringer Wasserversorgung her geschehen. Die allerdings müsse nach den Planen der Wasserwirtschaftler herhalten, sollte die Talsperre Schönbrunn mittelfristig renoviert werden. Das Wasser, das von Mittelthüringen aus nach Ostthüringen fließen könnte, muß dann Schmalkalden versorgen. Bleibe also das Gespring erhalten, gäbe es einen guten Grund weniger für den Bau der unsinnigen Talsperre Leibis, folgert der BUND. 

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