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BUND Thüringen: Industrielle Massentierhaltung mit Tierwohl nicht vereinbar

29. Oktober 2016 | Massentierhaltung

Politik muss gesetzliche Rahmenbedingungen für moderne Nutztierhaltung schaffen

Erfurt. Anlässlich der Veranstaltung „Tierwohl“ fordert der BUND Thüringen von der Politik klare Richtlinien für die moderne Nutztierhaltung: Haltung auf natürlichen Böden, Zugang zur Frischluft, gentechnikfreies Futter und Obergrenzen für die Anzahl der gehaltenen Tiere.

Dr. Burkhard Vogel, Landesgeschäftsführer des BUND Thüringen: „Wir brauchen einen Paradigmenwechsel von der industrieller Massentierhaltung hin zu einer Nutztierhaltung, die den Namen ‚artgerecht‘ verdient.“

Wissenschaftlich unterfüttert wird die Forderung des BUND durch das aktuelle Gutachten „Wege zu einer gesellschaftlich akzeptierten Nutztierhaltung“ vom wissenschaftlichen Beirat Agrarpolitik (WBA) beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Dem Gutachten zu Folge gibt es in der Nutztierhaltung “erhebliche Defizite vor allem im Bereich Tierschutz, aber auch im Umweltschutz“.

„In Kombination mit einer veränderten Einstellung zur Mensch-Tier-Beziehung führte dies zu einer verringerten gesellschaftlichen Akzeptanz der Nutztierhaltung. Vor diesem Hintergrund hält der Wissenschaftliche Beirat für Agrarpolitik beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (WBA) die derzeitigen Haltungsbedingungen eines Großteils der Nutztiere für nicht zukunftsfähig.“ Das machte Prof. Dr. Achim Spiller, Mitglied des wissenschaftlichen Beirates und Mitautor des Gutachtens, gestern bei einer gemeinsamen Veranstaltung des BUND und der
Heinrich-Böll-Stiftung Thüringen deutlich.

„Es reicht nicht, den Tieren mehr Licht oder neue Beschäftigungsmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen. Wir brauchen einen grundlegenden Systemwechsel. Das gilt insbesondere für Hühner und Schweine. Denn hier handelt es sich um sehr soziale Tiere, deren aktuelle Haltungsformen weder ethisch noch ökologisch vertretbar sind“, erklärt Dr. Burkhard Vogel.

Tierwohl steht für den BUND nicht nur für Tier-, sondern auch für Umweltschutz: „Wir fordern, in Zukunft nur noch so viele Tiere zu halten, wie Dungentsorgung auf angrenzenden Flächen geleistet werden kann, ohne das Grundwasser zu verseuchen. Gerade in der Tierhaltung müssen regionale Wirtschaftskreisläufe geschlossen sein, um die Böden nicht zu überlasten“, betont Dr. Burkhard Vogel. 

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