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BUND Thüringen: Sichere und friedliche Nutzung der Atomenergie bleibt Illusion

30. Mai 2005 | BUND

Erfurt. „Die sichere und friedliche Nutzung der Atomenergie bleibt eine Illusion“, stellte Ron Hoffmann, Landesvorsitzender des BUND Thüringen heute in Erfurt fest. Hoffmann übte scharfe Kritik an dem  heutigen Transport von hoch radioaktiven Brennelementen aus dem ehemaligen Atommeiler in Dresden-Rossendorf in das Zwischenlager in Ahaus.

„Die Atomindustrie hat die Endlagerfrage für hochradioaktiven Atommüll längst auf ihre Weise gelöst. Sie hat den Castor zum rollenden Endlager gemacht, in dem sie Atommüll von Zwischenlager zu Zwischenlager karrt. Dabei trägt der Steuerzahler die Kosten für die Sicherung der Transportstrecke. Die Anwohner tragen das Risiko atomarer Verseuchung im Falle einer Havarie und die Industrie kann weiter sorglos strahlenden Atommüll produzieren.“

Nach Informationen des BUND Thüringen sollen insgesamt 18 Castorbehälter mit 951 abgebrannten hochradioaktiven Brennstäben in drei Transporten auf über 600 km Autobahn von Dresden-Rossendorf in das nordrhein-westfälische Ahaus gebracht werden. Die Transporte sollen zwischen dem 30. Mai und dem 14. Juni rollen. Auch aus dem Forschungsreaktor FRM II in Garching und der Plutoniumfabrik in La Hague in Frankreich soll Atommüll nach Ahaus gebracht werden.

Nach Angaben des BUND Thüringen ist mit einer weiteren Zunahme der gefährlichen  Atomtransporte zu rechnen. Selbst wenn eine neue Bundesregierung den Atomkonsens zwischen Regierung und Stromwirtschaft nicht kippe, werde sich bis zum Abschalten des letzten Atommeilers in 15 Jahren der radioaktive Müll in Deutschland verdoppeln. Bei dem von der CDU angekündigten Ausbau der Kernenergie nehme die Menge des strahlenden Mülls auf unbestimmte Zeit weiter zu.

„Die Risiken der Atomenergie sind nicht beherrschbar und die Endlagerfrage ist nicht dauerhaft lösbar“, erklärte Hoffmann. „Mit einem Beitrag von 2,7 Prozent am weltweiten Endenergiebedarf trägt die Atomwirtschaft auch nicht substantiell zum Klimaschutz bei. Deshalb fordern wir den sofortigen Stopp aller Atomtransporte und den dauerhaften Ausstieg aus der Atomenergie.“ 

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