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BUND Thüringen übergibt Kaufangebot für Waldgebiet „Hohe Schrecke“

16. Oktober 2003 | Wälder, Naturschutz

Erfurt. Der BUND Thüringen hat heute der Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) ein Kaufangebot für eine Fläche von 1.088 ha im Waldgebiet Hohe Schrecke übergeben. Durch sein finanzielles Engagement will der BUND Thüringen die „Hohe Schrecke“ als Teil des Buchenwald-Naturerbes in Deutschland sichern. Gleichzeitig sollen die Voraussetzungen für eine nachhaltige Entwicklung in der Region geschaffen werden.

„Wir sind bereit, die Verantwortung für eines der ältesten und unberührtesten Buchenwaldgebiete Deutschlands zu übernehmen. Wir wollen die Waldflächen in der Hohen Schrecke kaufen, um sie durch naturgemäße Waldbewirtschaftung endgültig für nachfolgende Generationen zu sichern.“, erklärte Ron Hoffmann, Geschäftsführender Landesvorstand des BUND Thüringen. Er unterstrich, dass die große Unterstützung der Anrainerkommunen rund um die Hohe Schrecke maßgeblich zur Kaufentscheidung des BUND beigetragen habe: „Wir haben das gemeinsame Ziel, durch den Kauf der wertvollen Waldflächen den Grundstock für eine nachhaltige Entwicklung in der Region zu legen.“

Frank Henkel, waldpolitischer Sprecher des BUND Thüringen: „Die „Hohe Schrecke“ gehört zu den ursprünglichsten Waldgebieten Mitteleuropas.“ Der größte Teil des über 6.500 ha großen Gebietes habe über Jahrzehnte hinweg als Truppenübungsplatz gedient. Weite Waldbereiche seien von forstlicher Nutzung verschont geblieben. Mehr als zweihundertjährige Buchen prägten das Waldbild. Zu den Bewohnern dieses Waldparadieses zählten Wildkatze, Schwarzstorch und Rothirsch.

Hoffmann verwies darauf, dass sich der BUND in erheblichem Umfang in der Region engagiere. Als Beispiel nannte er Fachkonferenzen zur Wald- und Regionalentwicklung, die Aufnahme der Region in den Angebotskatalog der BN Reisen GmbH des Bund Naturschutz in Bayern e.V., die Mitfinanzierung eines Antrages bei der Deutschen Bundesstiftung Umwelt im Volumen von 100.000,- Euro zu konkreten Maßnahmen für eine nachhaltige Regionalentwicklung und bundesweite Öffentlichkeitsarbeit zu den Natur- und Kulturschätzen der Region.

Hoffmann erwartet, dass sich auch die Landesregierung ihrer Verantwortung für den Erhalt dieses Waldgebietes stellt. „Der Freistaat hat die Wälder der Hohen Schrecke 1992 kostenlos von der Bundesregierung übertragen bekommen. Wir gehen davon aus, dass die Flächen jetzt nicht ohne Rücksicht auf naturschutzfachliche Belange und die Interessen in der Region meistbietend vermarktet werden.“ 

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