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Feierliche Eröffnung der Natura 2000-Station „Possen“ – Der Lebensraum Wald steht vor großer Herausforderung

24. Juni 2019 | Lebensräume, Wälder

Erfurt. Heute eröffneten die Thüringer Landwirtschaftsministerin Keller und die Thüringer Umweltministerin Siegesmund in Sondershausen offiziell die Natura 2000-Station „Possen“. 
Die Station organisiert in Zukunft Angebote, um das 1.000 Hektar große Wildnisgebiet im Possen bei Sondershausen als „Urwald von morgen“ erlebbar zu machen. Außerdem wird sie einen landesweiten Waldbiotopverbund aufbauen. 

„Die Einigung, auf fünf Prozent der Waldfläche Thüringens die Sägen ruhen zu lassen, setzt deutschlandweit ein Ausrufezeichen für den Erhalt der Biologischen Vielfalt im Wald“, erklärt Nicol Pfefferlein, Vorstandsvorsitzender des Trägerverbundes Natura 2000-Station Possen e.V.. „Mit Einrichtung der Natura 2000-Station ‚Possen‘ geht die Landesregierung noch einen Schritt weiter und legt die Basis für die Umsetzung eines landesweiten Waldbiotopverbundes.“ 

Die Aufgaben der Station lassen sich unter dem Begriff „Verbinden“ zusammenfassen. „In Zukunft wollen wir nicht nur forstwirtschaftlich ungenutzte, sondern auch genutzte Waldlebensräume miteinander vernetzten“, erklärte Dr. Burkhard Vogel, Landesgeschäftsführer, BUND Thüringen und stellvertretender Vorsitzender Trägerverbundes Natura 2000-Station Possen e.V.. „Durch den landesweiten Aufbau einer grünen Infrastruktur sollen sich bedrohte Arten wieder ungehindert ausbreiten können.“ 

Dazu vereint die Natura 2000-Station „Possen“ die Expertise von Naturschutzorganisationen und gesellschaftlichen Akteuren vor Ort. Das zeigt sich schon in ihrer besonderen Trägerstruktur: „Mit der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt (ZGF), der Grünen Liga Thüringen, der Naturstiftung David, dem Verein Amphibien- und Reptilienschutz Thüringen (VRT), der Wildtierland Hainich gGmbH und dem BUND Thüringen stützen wir uns auf langjährige Erfahrungen im Bereich Naturschutz“, freut sich Pfefferlein. 

Der örtliche Jugendfreizeit- und Bildungsverein Freiräume e. V. bereichert den Trägerverein mit seinem Erfahrungsschatz aus der Arbeit mit den Menschen vor Ort und schafft gleichzeitig die Basis für eine weitere Aufgabe der Station: die Umweltbildung. Pfefferlein: „Wir möchten in Zukunft ein Gespür für den Lebensraum ‚Wald‘ vermitteln. Dies beinhaltet sowohl das Verständnis dafür, Wald einfach mal Wald sein zu lassen, als auch den Beitrag, den die forstwirtschaftliche Nutzung für unsere Gesellschaft leistet.“ 

Aus Pfefferleins Sicht steht die waldwirtschaftliche Nutzung aktuell vor einer großen Herausforderung: dem dramatischen Phänomen des Waldsterbens. „Auch hier möchten wir in Zukunft unseren Beitrag leisten. Nicht nur, indem wir Waldlebensräume landesweit verbinden, sondern auch, indem wir dabei unterstützen, die gesellschaftlichen Kräfte zu bündeln. Nur so können wir uns für diese bedrohliche Entwicklung wappnen.“ 

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