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Studie des LIB belegt: Landwirtschaft und Artenvielfalt müssen keine Gegensätze sein

11. September 2023 | Landwirtschaft, Naturschutz, Lebensräume

Landwirtschaft und Artenvielfalt müssen keine Gegensätze sein

Pressekommentar des BUND Thüringen zur aktuellen Studie des Leibniz-Institutes zur Analyse der Biodiversitätswandels.

Immer mehr Pflanzen und Tiere machen sich wortwörtlich vom Acker. Die industrielle Landwirtschaft ist ein Hauptverursacher für das dramatische Artensterben. Eine aktuelle Studie unter der Federführung des Leibniz-Instituts zur Analyse der Biodiversitätswandels (LIB) untersucht, wie die Lösungsmöglichkeiten aussehen könnten und kommt zu einem interessanten Ergebnis: Landwirtschaft und Artenvielfalt müssen keine Gegensätze sein. Die Untersuchungen belegen, dass Mischfruchtanbau die Vielfalt von Insekten und anderen Gliederfüßlern in der Landwirtschaft fördert, ohne die Erträge zu beeinträchtigten.

Sebastian König, Landesgeschäftsführer des BUND Thüringen: „Die Studie belegt, was der BUND schon lange sagt: Für ein stabiles Ökosystem sowie gesunde Lebensmittel brauchen wir eine vielfältige Kulturlandschaft mit Anbau verschiedener Feldfrüchte, eine breite Fruchtfolge, Mischkulturen sowie standortangepasste Sorten. Die Realität sieht häufig anders aus. Intensivierung und Monotonisierung der Landwirtschaft führt dazu, dass die Artenvielfalt seit Jahren rückläufig ist. Es ist eine der wichtigsten Aufgaben unserer Zeit, diese Entwicklung zu stoppen. Wie dieser Weg aussehen kann, zeigen Landwirt*innen in Thüringen jeden Tag. Erst Ende August 2023 hat der BUND Thüringen gemeinsam mit Landwirtschafts- und Naturschutzverbänden herausragende Betriebe als „Natura 2000-Landwirte“ ausgezeichnet. Alle drei Gewinner haben eins gemein: Sie zeigen, dass Landwirtschaft und Naturschutz kein Gegensatz sein müssen. Es braucht ein Umdenken: Weg von monotonen Strukturen, hin zu kleinräumigen Feldern mit entsprechenden Mischkulturen. Weg von Pflanzenschutzmitteln, hin zu angepasster Fruchtfolge und biologischem Pflanzenschutz. Weg von strukturarmen, riesigen Ackerschlägen, hin zu Kleinstrukturen mit Hecken, Feldrainen und Blühstreifen.“

Daher fordert der BUND, die zahlreich vorliegenden Erkenntnisse aus Wissenschaft und Praxis endlich auf die Felder zu bringen. Dafür braucht es Fördermittel und den Willen der Landesregierung, dies auch zu ermöglichen. Zudem müssen die Thüringer Prüf-, Lehr- und Versuchsanstalten wie in Buttelstedt hier eine tragende Rolle spielen und somit weitere gestärkt werden.

Mehr Informationen:

Pressekontakt:
Anne Werner | Kerstin Neumann, Tel.: 0361 5550314, Mobil: 0176 13338564 oder 0176 13338510, presse(at)bund-thueringen.de

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