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"Ökologisches 100-Tage-Programm für den Freistaat Thüringen"

25. Oktober 1994 | BUND, Naturschutz, Nachhaltigkeit

BUND legt Forderungskatalog an die neue Landesregierung vor

Eisenach. Ein "ökologisches 100-Tage-Programm für den Freistaat Thüringen" hat der Landesverband Thüringen des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) aus Anlaß der derzeitigen Koalitionsverhandlungen von CDU und SPD in Erfurt vorgelegt. "In diesem Maßnahmenkatalog werden die für unser Land in nächster Zeit vordringlichen und realisierbaren umweltpolitischen Schritte benannt", heißt es in einer heute veröffentlichten Presseerklärung des BUND Thüringen."

In der von dem Umweltverband vorgelegten Aufstellung werden für die Bereiche Landesentwicklung, Wasser, Bergbau und Bodenschätze, Abfall - und Altlasten, Energie und Verkehr sowie Landwirtschaft und Naturschutz eine Vielzahl konkreter Maßnahmen benannt, deren Umsetzung der BUND von der neuen Landesregierung fordert.

"Wir erwarten, daß eine CDU-SPD-Koalition in Thüringen die Sanierung der Altlasten, vor allem der WISMUT-Flächen, energisch vorantreibt, daß sie die noch aus DDR-Zeiten stammenden unsinnigen Talsperrenprojekte in Leibis und Goldisthal aufgibt und daß sie sich verstärkt den früher so nicht gekannten Problemen Verkehr, Abfall und Flächenverbrauch widmet", erklärte der Landesgeschäftsführer des BUND Thüringen, Michael Spielmann.

Besonders dringlich seien dabei landesweite Programme zur Senkung des Wasser-und Energieverbrauchs, zur Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene und zur Verhinderung der derzeitigen Zerstörung ganzer Landstriche durch die Ausbeutung von Bodenschätzen. Im Bereich des Naturschutzes fordert der BUND Thüringen unter anderem eine personelle Verstärkung der Naturschutzverwaltung, die Sicherung aller nur vorläufig geschützten Naturschutzgebiete und eine Ausweitung des Klagerechts der Naturschutzverbände.

"Eine Pause in der Umweltpolitik darf es nicht geben. Wenn nicht die natürlichen Lebensgrundlagen des Menschen weiter gefährdet und schließlich zerstört werden sollen, müssen in den nächsten Jahren eine Vielzahl von ökologischen Reformen auch in Thüringen umgesetzt werden. Wirtschaftliche Entwicklung ohne die Bewahrung der Schöpfung wäre nicht nur ethisch-moralisch unvertretbar, sondern auch ökonomisch kurzsichtig und sozial unverantwortlich", so der BUND abschließend. 

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