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Regional handeln, statt warten - BUND fordert Klimaschutz auch von Land und Kommunen

24. März 1995 | Klimawandel, Energiewende, Nachhaltigkeit

Eisenach. Landesregierung und Kommunen in Thüringen sind aufgefordert, sich für einen wirksamen Klimaschutz einzusetzen. Dies mahnt der Landesverband Thüringen des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) anläßlich der in der kommenden Woche beginnenden UN-Klimakonferenz in Berlin an.

"Wir erwarten von der Thüringer Landesregierung und den Kommunen Taten statt Lippenbekenntnisse ", so Gudrun Flachmann, Sprecherin des BUND Thüringen, in einer heute veröffentlichten Presseerklärung. Die Verantwortung für den Schutz des Weltklimas könne nicht an die Beteiligten der Klimakonferenz abgegeben werden, vielmehr seien Schritte auf allen Ebenen gefordert.

"Da die Industriestaaten die Hauptverursacher der drohenden Klimaveränderungen sind, müssen sie auch vor der eigenen Türe kehren", so Flachmann. Deshalb reiche es nicht, den verstärkten Einsatz umweltfreundlicher Technologien in den Entwicklungsländern zu favorisieren, statt Selbstverpflichtungen vor Ort einzugehen. Der derzeitige Rückgang des C02-Ausstosses in Ostdeutschland sei vor allem durch den Zusammenbruch vieler Wirtschaftszweige verursacht. Durch die ökologisch verfehlte Wirtschaftspolitik beim "Aufschwung Ost" sei jedoch zukünftig gerade in Thüringen ein gewaltiger Anstieg des Energieverbrauches vorprogrammiert.

Der BUND fordert die Thüringer Landesregierung auf, durch ein umfassendes Programm zur Energieeinsparung und Förderung erneuerbarer Energiequellen "endlich ernst zu machen mit dem Klimaschutz in Thüringen". Dies gelte auch für die Wirtschafts- und Verkehrspolitik. Projekte wie die Autobahnen durch den Thüringer Wald und die Südharzregion seien vor diesem Hintergrund nicht zu verantworten.

Auch die Thüringer Kommunen sollten selbst initiativ werden, so der BUND. Konzepte zur Verkehrsvermeidung und zur verstärkten Förderung umweltfreundlicher Verkehrssysteme könnten auch regional umgesetzt werden. Sehr wirksam seien Maßnahmen im Energiebereich: Durch eine Energieversorgung in kommunaler Hand, die die Energieeinsparung fördere, auf Kraft-Wärme-Kopplung und Sonne-, Wasser- und Windenergienutzung setze, könne nicht nur etwas für den Klimaschutz getan, sondern auch die finanzielle Belastung der Kommunen spürbar erleichtert werden, so der BUND. 

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