Rettungsnetz Wildkatze verbindet Nationalparke Hainich und Thayatal

26. April 2012 | Wildkatze

Hütscheroda. Eine österreichisch-tschechische Delegation des Nationalparks Thayatal ist auf Einladung des BUND Thüringen zu Besuch im Weltnaturerbe Nationalpark Hainich. Die internationale Expertengruppe informiert sich über Umsetzung von Schutzmaßnahmen und Wildkatzenforschung in Thüringen.

„Thüringen ist die Wiege des Projektes „Rettungsnetz Wildkatze““, erklärte Dr. Burkhard Vogel, Landesgeschäftsführer des BUND Thüringen. Wir freuen uns sehr, dass die österreichischen Kollegen unserer Einladung gefolgt sind, um sich über die Entstehung des europaweit ersten Wildkatzenkorridors zur Vernetzung von Hainich und Thüringer Wald zu informieren. Unser gemeinsame Vision ist ein transnationaler Korridor unter Einbeziehung des Grünen Bandes, der die beiden etwa 500 km voneinander entfernten Nationalparke mit ihren Wildkatzenvorkommen wieder verbindet.“

Nach Angaben von Dipl.-Ing. Robert Brunner, Direktor Nationalpark Thayatal, galt die Wildkatze in Österreich lange Zeit als ausgestorben. Erst im Jahr 2007 konnte der Wildkatzenexperte des BUND, Thomas Mölich, im Auftrag der Nationalparkverwaltung Thayatal in den Wäldern des Nationalparks Wildkatzen nachweisen.

„Die Wiederentdeckung der Wildkatze im Thayatal war eine Sensation. Wir setzen uns dafür ein, dass sich die Art vom Nationalpark aus wieder in ganz Österreich ausbreitet. Die Erfahrungen aus Deutschland können uns dabei helfen“ so Brunner weiter.

„Für uns ist der Besuch eine hervorragende Gelegenheit zum Austausch mit unseren österreichischen Kollegen“, freut sich Manfred Großmann, Leiter des Nationalpark Hainich. „Der Nationalpark Thayatal und der Nationalpark Hainich haben viele Gemeinsamkeiten. Beide sind Laubwaldnationalparke, beide sind noch relativ junge Nationalparke und in beiden Nationalparken spielt die Wildkatze für die Öffentlichkeitsarbeit und die Vermittlung der Ziele der Nationalparke eine wichtige Rolle.“

Der Nationalpark Thayatal wurde auf österreichischer Seite offiziell am 01.01.2000 gegründet. Er erstreckt sich auf einer Fläche von 1.330 ha entlang des Flusses Thaya, der die Grenze zu Tschechien bildet. Auf der tschechischen Seite hat der Nationalpark eine Fläche von 6.260 ha. Etwa 90% der Nationalparkfläche sind mit Wald bedeckt.

Die österreichisch-tschechische Expertengruppe führt im Rahmen des EU-Life-Projektes „Biotopvernetzung – Netze des Lebens“ die Fachexkursion durch, um sich über Maßnahmen zur Vernetzung von Waldlebensräumen zu informieren. 

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