Landesverband Thüringen e.V.
Mitglied werden Jetzt spenden
Landesverband Thüringen e.V.

Schlagkraft der Landwirtschaft positiv nutzen!

08. Januar 2024 | Landwirtschaft

  • Sozial und ökologisch gerechte Transformation der Landwirtschaft
  • Bestehende Konzepte der ZKL und Borchert-Kommission aufgreifen und umsetzen
  • Gelder aus Kürzungen müssen in der Landwirtschaft verbleiben

Die aktuellen Proteste sollten nicht bei der Diskussion über Subventionen enden, sondern zum Anlass genommen werden, den notwendigen Umbau der Landwirtschaft voranzutreiben. Mit den Empfehlungen der Borchert-Kommission sowie der Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL) liegen seit langem konkrete Konzepte vor, wie die notwendige Ökologisierung des Pflanzenbaus und der Umbau der Tierhaltung so gelingen kann, dass er mit wirtschaftlichen Perspektiven für den landwirtschaftlichen Berufsstand verbunden ist. Wenn ein solcher Konsens möglich ist, dann aber von der Politik wenig bis gar nicht unterstützt wird, ist das ein echtes Problem. Dann stellen sich die Verbände die Frage: Was sollen wir noch tun?

Die aktuellen Proteste der Landwirtinnen und Landwirte zeigen eindrucksvoll, welche Schlagkraft der ländliche Raum entfalten kann. Es ist beeindruckend, wie viele Bäuerinnen und Bauern sich auf den Weg gemacht haben, um ihrem Unmut Ausdruck zu verleihen. Diese Wucht muss für eine grundlegende Transformation der Landwirtschaft genutzt werden.

„Wir brauchen einen echten Paradigmenwechsel in der Landwirtschaft. Seit vielen Jahren wird erfolgreich verhindert, dass genau die Betriebe finanzielle Unterstützung erhalten, welche mehr Umwelt- und Naturschutzleistungen erbringen. Der größte Teil der Gelder fließt immer noch an einige wenige Großbetriebe. Das Ergebnis: Höfesterben, Marktkonzentration, Verlust der Artenvielfalt und eine Europäische Agrarpolitik, die es erstmals geschafft hat, wirklich niemanden zufrieden zu stellen – weder Landwirtschafts- noch Umweltverbände. Und die Bundesregierungen der letzten Jahrzehnte hatten auch kein Interesse daran, wirklich etwas zu ändern“, konstatiert Sebastian König, Landesgeschäftsführer des BUND Thüringen.

Der BUND Thüringen wünscht sich von den Demonstrierenden, dass neben dem Protest gegen den Subventionsabbau auch ein Bild gezeichnet wird, wohin die Reise gehen soll. So wie es zum Beispiel die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft in ihrem 6-Punkte-Plan aufgezeigt hat. Das würden wir uns auch von anderen Verbänden wünschen, die derzeit für eine Agrarpolitik stehen, die vor allem Großbetrieben hilft.   

„Wenn in Thüringen wieder Geld fehlt, um Betriebe für mehr Naturschutz zu entlohnen oder der Lebensmitteleinzelhandel im ständigen Kampf, wer die billigsten Lebensmittel verkauft, wieder die Preise senkt, wünschen wir uns von den Landwirtinnen und Landwirten sowie Verbänden dasselbe Engagement. Dann sind auch echte Veränderungen möglich für mehr Artenvielfalt, weg vom Verramschen unserer Lebensmittel und hin zu mehr Einkommensdiversifizierung der Betriebe und Wertschätzung der Arbeit, die unsere Bäuerinnen und Bauern jeden Tag leisten“, endet König.

Wir danken dem Deutschen und dem Thüringer Bauernverband dafür, dass sie sich klar von extremistischen und verschwörungsideologischen Strömungen distanzieren.

 

Weitere Informationen:

 

Ansprechpartner:
Sebastian König, Landesgeschäftsführer BUND Thüringen, Tel.: 0361/5550312, s.koenig(at)bund-thueringen.de

Pressekontakt:
Anne Werner | Kerstin Neumann, Tel.: 0361 5550314, Mobil: 0176 13338564 oder 0176 13338510, presse(at)bund-thueringen.de

Zur Übersicht

BUND-Bestellkorb