Landesverband Thüringen e.V.
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Seit zwei Jahren BUND-Landesverband in Thüringen

15. Mai 1992 | Geschichte des BUND Thüringen

Eisenach. Am 18. Mai 1992 begeht der Landesverband Thüringen des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland e. V. (BUND), seinen zweiten Jahrestag.

Die Arbeit des BUND sei wichtiger denn je, heißt es in einer jüngst herausgegebenen Presseerklärung. Der wirtschaftliche Aufschwung bringe viele Eingriffe in Natur und Landschaft mit sich. "Die Natur wird oft betrachtet, als stünde sie im Wege. Eine für unsere Zukunft verhängnisvolle Sichtweise, der wir uns in den Weg stellen", so die Landesgeschäftsführerin, Claudia Müller, "eine Autobahn durch den Thüringer Wald z.B. ist mit uns genauso wenig zu machen wie die Zerschneidung des Gipskarstgebietes im Südharz durch eine Autobahn Göttingen-Halle."

Der BUND verstehe sich als Anwalt der Natur, er wolle der entrechteten Natur zu ihrem Recht verhelfen. Kritisiert wird in dem Zusammenhang, daß Thüringen noch immer kein Naturschutzgesetz habe.

Als anerkannter Umweltverband mische sich der BUND kritisch überall da mit ein, wo es gilt, die Belange des Natur-und Umweltschutzes zu berücksichtigen. Hier nehme der BUND eine Korrektivfunktion ein, zeige aber gleichzeitig Alternativen auf. Er entwickle Verkehrskonzepte, entwerfe Mustersatzungen für Kommunen; als nächstes größeres Vorhaben sei ab August dieses Jahres eine Kampagne zum ökologischen Landbau geplant. Für diese fachliche Arbeit sollen Facharbeitskreise entstehen. Ein Arbeitskreis Umwelterziehung sei bereits seit November 1991 aktiv, einer für Verkehrsfragen solle in den nächsten Wochen gegründet werden.

Derzeit sei der BUND in den ca. 35 Orts-und Kreisverbänden mit insgesamt über 550 Mitgliedern organisiert. Die Tendenz des Mitgliederzuwachses sei steigend. "Oft wird vom schlechten Umweltbewußtsein der Menschen in den neuen Bundesländern gesprochen. In diese Kerbe hauen wir nicht", so Landesvorsitzender Ralf-Uwe Beck, "viele Menschen stellen zwei Jahre nach der sogenannten Wende für die Natur wichtige Fragen: warum verdreifachtes Müllaufkommen, warum Stromtrasse, wenn's auch dezentral geht, warum immer wieder Gewerbe auf der grünen Wiese, wo alte Industriestandorte brach liegen usw. Wir sehen das Umweltbewußtsein nicht einschlafen, sondern erwachen. Dementsprechend hoffnungsvoll sind wir, trotz alledem." 

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