Landesverband Thüringen e.V.
Mitglied werden Jetzt spenden
Landesverband Thüringen e.V.

Sommersmog-Verordnung und Tempolimit

28. Juni 1994 | Umweltgifte, Mobilität

BUND fordert Konsequenzen aus Ozon-Versuch auch für Thüringen

Eisenach. Unverzügliche Konsequenzen aus dem am vergangenen Wochenende in Baden-Württemberg durchgeführten Sommersmog-Test fordert der Landesverband Thüringen des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in einer heute veröffentlichten Presseerklärung. Die durch die Verkehrsbeschränkungen bewirkte Verringerung des Schadstoffausstoßes sei ein deutliches Zeichen für das vom BUND geforderte Tempolimit. "40 Prozent weniger Verkehr und eine drastische Lärmminderung im Untersuchungsgebiet Heilbronn/Neckarsulm, die Halbierung des Ausstoßes an Stickoxiden, Kohlenwasserstoffen und Benzol, gleichzeitig eine Verstetigung des Verkehrsflusses und damit keine nennenswerten Fahrzeitverluste - dies sind die unbestreitbaren Effekte des Ozonversuches", so der Landesgeschäftsführer des BUND Thüringen, Michael Spielmann.

Wenn die Thüringer Landesregierung es wirklich ernst meine mit der Gesundheit der Menschen, müsse sie nunmehr unverzüglich eine Ozon-Verordnung erlassen, die bei hohen Ozonwerten ein landesweites Tempolimit vorschreibt. Dies sei im Nachbarland Hessen bereits geschehen. Darüber hinaus erlaube die Straßenverkehrsordnung den Behörden bereits jetzt verkehrsbeschränkende Maßnahmen bis hin zu einem landesweiten Fahrverbot. "Wir erwarten von der Thüringer Landesregierung, daß sie jetzt im Interesse des Gesundheits- und Umweltschutzes in diese Richtung aktiv wird", so Spielmann.

Drastische Geschwindigkeitsbeschränkungen für den Straßenverkehr seien dabei mancherorts auch aus Gründen des Lärmschutzes dringend geboten: "Wenn die Anwohner von Autobahnen in Heilbronn und Neckarsulm am vergangenen Wochenende wegen des nächtlichen Tempolimits von 60 km/h erstmals seit Jahrzehnten wieder ruhig und bei offenem Fenster schlafen konnten, muß sich die Landesregierung fragen lassen, wie lange sie die lärmgeplagten Menschen in Jena-Lobeda oder Eisenach-Nord noch auf ähnliche Maßnahmen warten lassen will", so Spielmann abschließend. 

Zur Übersicht

BUND-Bestellkorb