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Thüringer Gesundheitswoche – BUND fordert die Vermeidung von akustischem Abfall

15. April 1994 | Mobilität, Naturschutz

Eisenach. Der Ruhe mehr Gehör verschaffen wollen der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und die Deutsche Angestellten-Krankenkasse in ihrer gemeinsamen Kampagne "Wieviel Ruhe braucht der Mensch?". Die Kampagne wirbt für das Ziel, Lärm zu vermeiden und die Ruhe zu schützen.

"Lärm ist eine Plage, akustischer Abfall, der nervt, quält und sogar krank machen kann. Lärm ist längst ein Gesundheits-und Umweltproblem", so Michael Spielmann, Landesgeschäftsführer des BUND Thüringen in einer heute veröffentlichten Presseerklärung.

Im Rahmen der 2. Thüringer Gesundheitswoche veranstalten Orts-und Kreisverbände des BUND Thüringen in Zusammenarbeit mit der DAK verschiedene Aktionen, um so gegen die Verlärmung der Umwelt einzuschreiten. Etwa zwei Drittel der Bevölkerung empfänden laut einer Studie des Umweltbundesamtes den Straßenverkehr als stärkste Lärmbelastung, was aufgrund der inzwischen über 40 Millionen Autos auf bundesdeutschen Straßen auch nicht verwunderlich sei. Jeder 50. Herzinfarkt sei dem Verkehrslärm zuzuschreiben.

Was fehle, seien Ruhezonen, in denen man Erholung und Entspannung finden kann. Ob am Arbeitsplatz, in der Freizeit oder zu Hause; niemand könne der geräuschvollen Plage ausweichen. "Ein Leben im permanenten Lärm ist unzumutbar. Wir brauchen aktive Maßnahmen zum Schutz der Ruhe, denn auch Stille ist ein Menschenrecht", so Spielmann.

14 Millionen Bundesbürger litten an Hörstörungen oder seien unheilbar schwerhörig. Immer mehr Jugendliche hörten – auch weil sie zu oft laute Musik konsumieren – so schlecht wie 70jährige. Um sie zu sensibilisieren, stelle sich die DAK nun gemeinsam mit dem BUND die Aufgabe, den Lärm als Krankheitsursache zu vermeiden.

Für einen effektiven Lärmschutz fordert der BUND eine "Technische Anleitung (TA) Ruhe": "Sie soll entsprechend der TA Lärm festlegen, wann, wo und wie lange Ruhe sein muß, damit sich unsere Ohren erholen können. Wir brauchen nicht Lärm-, sondern Ruheschutz", so der BUND. Der amtliche Lärmschutz mit komplizierten Meßverfahren laufe in die falsche Richtung. 

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