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„Werra Renaturierung“ geht in die zweite Runde - Kommunen und Landnutzer stimmen Konzept zur Auenrenaturierung zu

02. Dezember 2004

Erfurt/Suhl. Das Staatliche Umweltamt Suhl hat Anfang Dezember in Zusammenarbeit mit dem BUND Thüringen Vorplanungen zur Renaturierung der Flussaue an der Werra von Sallmannshausen bis Göringen zur Diskussion gestellt.

Im Rahmen des Modellprojektes ist es vorgesehen die Gewässerstruktur der Werra zu verbessern. Dies soll unter anderem durch Aufweitungen und Abflachungen des Ufers erfolgen. Der Anschluss eines Altarms an die Werra  ist angedacht. Es sollen Stillwasserzonen am Fließgewässer entstehen, welche die Voraussetzung für das Überleben gefährdeter Arten, wie z.B. der Gelbbauchunke, bilden. Insgesamt wurden vom Thüringer Ministerium für Landwirtschaft Naturschutz und Umwelt für das Vorhaben rund 600.000 Euro zur Verfügung gestellt.

Der Amtsleiter des Staatlichen Umweltamtes Suhl, Herr Roth, erklärte dazu: "Wir haben in den vorliegenden Plänen die Anregungen der Gemeinden und der Landwirtschaftsbetriebe aufgenommen. Ganz besonders freuen wir uns darüber, dass auch auf hessischer Seite Initiativen für Maßnahmen an der Werra in Gang kommen.“

Durch Anregungen aus der Diskussion und die sachlichen Hinweise der Ortskundigen werden unter anderem Bodenuntersuchungen und hydraulische Berechnungen intensiviert. In Zusammenarbeit mit den Landwirten wird nach Lösungen gesucht, wie die landwirtschaftliche Nutzung in sensiblen Bereichen, z.B. am Gewässerrand, betriebsverträglich extensiviert werden kann. Zur Herstellung eines intakten Uferrandstreifens als Puffer zu den Landwirtschaftsflächen soll der ehemalige Grenzstreifen, der jetzt das "Grüne Band" bildet, entlang der Werra auf der gesamten Länge gesichert werden. Dieser Uferrandstreifen soll in geeigneten Abschnitten zu einem strukturreichen Galerieauwald entwickelt werden.

"Das Grüne Band als Europaweiter Biotopverbund kann nur geschlossen werden, wenn wir auch an der Werra Flächen sichern und renaturieren.", so Ron Hoffmann, Vorsitzender des BUND Thüringen.

Ziel ist es, Maßnahmen zur Renaturierung der Werraaue Ende 2005 in der Region zu starten, innerhalb eines weiteren Jahres sollen sie abgeschlossen werden. Für Anfang des nächsten Jahres ist in Gerstungen eine öffentliche Bürgerversammlung zur Vorstellung des Projektes geplant. 

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