Modellvorhersage zeigt: Der Thüringer Wald hat zentrale Schlüsselrolle bei der Ausbreitung der Luchse in Mitteldeutschland
Für das langfristige Überleben des Luchses in Mitteldeutschland ist die Vernetzung der Vorkommen im Harz und Ostbayern von entscheidender Bedeutung. Dabei hat der Thüringer Wald eine Schlüsselrolle. Ohne aktive Unterstützung bleiben die Populationen auf absehbare Zeit isoliert. Es droht der fortschreitende Verlust genetischer Diversität. Das liegt vor allem an dem Verhalten weiblicher Luchse, die große Entfernungen und Hindernisse wie Straßen und ausgeräumte Agrarlandschaften nicht so einfach überwinden, wie ihre männlichen Artgenossen. Daher bleiben gelegentlich abwandernde männliche Luchse meist allein, ohne eine Chance, eine neue Population zu gründen.
Die Simulation zeigt auch die Wirkung gezielter Ansiedlung von Luchsen im Thüringer Wald. Die Wahrscheinlichkeit einer dauerhaften Besiedlung könnte bereits in 20 Jahren bei 100 Prozent liegen. Ausgehend vom Thüringer Wald würden auch Nordbayern und Nordhessen besiedelt werden und die Populationen im Harz und in Bayern kämen miteinander in Kontakt. Der für das langfristige Überleben der Populationen notwendige genetische Austausch wäre möglich.
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