Erfurt. Am Mittwoch geht das Gesetz zur Ausweisung des Grünen Bandes als Nationales Naturmonument in die erste Beratung. Der BUND Thüringen begrüßt diesen Schritt und fordert die Landtagsabgeordneten auf, das Vorhaben zu unterstützen. Als Teil der Erinnerungs- und Wiederaufarbeitungskultur im Freistaat und als einzigartiger Biotopverbund bedarf das Grüne Band dringend einem angemessen Schutz.
„Nur als Nationales Naturmonument kann dieser einmalige Verbund aus Natur und Geschichte für die Nachwelt erhalten und vor weiterer Zerschneidung bewahrt werden“, appelliert Ron Hoffmann, Landesvorsitzender des BUND Thüringen, an die Abgeordneten. „Der Freistaat nimmt hier eine Vorreiterrolle in Deutschland ein. Und diese Chance sollten wir ergreifen.“
Der BUND Thüringen fordert, den ehemaligen Grenzstreifen zwischen Kolonnenweg und Grenze vollständig als Schutzgebiet auszuweisen und dem Naturschutz hier Vorrang einzuräumen. Nur dadurch könne der ehemalige Todesstreifen als Lebenslinie für heimische Tier- und Pflanzenarten erhalten werden.
„Dass aus einem Element der Teilung Deutschlands ein Symbol der Verbindung entstand, prädestiniert das Grüne Band als Nationales Naturmonument. Dieser Status ermöglicht den Schutz des Grünen Bandes vor weiteren Eingriffen und das Bewahren seiner kulturhistorischen Bedeutung besser als jede andere Schutzkategorie“, so Ron Hoffmann weiter.
Hoffmann: „Von der Unter-Schutz-Stellung profitiert aber nicht nur die Natur, sondern auch die Menschen selbst. Jedes Jahr kommen Besucher aus ganz Deutschland an das Grüne Band, um sich zu erholen und ihre ganz persönliche Geschichte aufzuarbeiten. Und das sollen auch noch unsere Enkel und Großenkel tun können. Denn – einem Zitat von George Santayana folgend – ‚wer sich nicht seiner Vergangenheit erinnert, ist verurteilt, sie zu wiederholen‘. Dieser Verantwortung sollten sich die Landtagsabgeordneten bei ihrer Entscheidung für das Nationale Naturmonument Grünes Band Thüringen bewusst sein.“
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