Landesverband Thüringen e.V.
Mitglied werden Jetzt spenden
Landesverband Thüringen e.V.

Hausfrauenverband und BUND: Bündnis für verpackungsarmen Einkauf

30. März 1995 | Nachhaltigkeit, Ressourcen & Technik

BUND fordert Müllvermeidung durch kommunale Verpackungssteuer

Eisenach. Eine "positive und ermutigende Bilanz" ihrer gemeinsamen Bemühungen zur Verringerung von Verpackungsabfällen ziehen der Landesverband Thüringen des Deutschen Hausfrauenbundes und der Thüringer Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Im Rahmen einer gemeinsamen Pressekonferenz in Erfurt hoben der Landesvorsitzende des BUND Thüringen, Ralf-Uwe Beck, und die stellvertretende Vorsitzende des Thüringer Hausfrauenbundes, Ilse Wallendorf, die "besondere Koalition von Hausfrauen und Naturschützern" bei der Durchführung der Aktion "Bitte ohne Drumherum" hervor. "Durch die Zusammenarbeit beider Verbände ist die im vergangenen Jahr durch den BUND bundesweit ins Leben gerufene Kampagne "Verpackungsarmer Einkauf" gerade auch in Thüringen erfolgreich gewesen", betonte Beck. Sichtbares Zeichen dieser ungewöhnlichen Kooperation: ein Einkaufsführer, in dem mehr als 700 Thüringer Händler aufgeführt werden, die sich verpflichtet haben, Frischwaren unverpackt in mitgebrachte Mehrwegbehältern an die Kunden abzugeben.

"Verbraucherinnen und Verbraucher haben einen erheblichen Einfluß darauf, ob unsere Mülltonnen, Säcke und Container weiterhin mit überflüssigem Verpackungsmüll gefüllt werden", erklärte Wallendorf die Bereitschaft Ihres Verbandes, sich an der BUND-Aktion zu beteiligen. Ein Drittel der Verpackungen sei unnötig. "Würde jeder Haushalt beim Einkauf von Frischwaren bereits auf Abfallvermeidung achten, ließen sich bis zu 500.000 Tonnen Verpackungsmüll vermeiden", so Ilse Wallendorf.

Um die mit der Herstellung und Beseitigung von überflüssigen Verpackungen verbundene Energieverschwendung und Umweltbelastung deutlich zu reduzieren, sind nach Ansicht des BUND neben den Konsumenten jedoch auch die Politiker gefordert: Thüringenweit sei die Einführung kommunaler Verpackungssteuern notwendig. "Für Kommunalpolitiker, die die sich zur Abfallvermeidung entschlossen haben und dem Beispiel der Stadt Kassel folgen wollen, bietet der BUND eine vorbereitete Mustersatzung für eine solche Einwegsteuer", so BUND-Sprecherin Annette Graßau.

"Diese gezielte Abgabe auf Einwegprodukte bestraft direkt umweltbelastendes Verhalten und schafft einen echten Anreiz, auf Mehrweg umzusteigen", so Graßau. Damit sei sie auch eine "wirklich müllsparende Alternative zum Grünen Punkt". 

Zur Übersicht

BUND-Bestellkorb