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Holzeinschlag bedroht Nationales Naturerbe in der Hohen Schrecke

10. Januar 2007 | Naturschutz

Erfurt. Massiver Holzeinschlag bedroht nach Angaben des BUND Thüringen das Nationale Naturerbe in der „Hohen Schrecke“. Wegen Einschlag in Buchenaltbeständen befürchtet der Verband einen ökologischen Kahlschlag im Waldgebiet. „Wenn der Einschlag in die Altbestände der Buchen so weitergeht, werden ganze Waldgenerationen vernichtet“, warnte Dr. Burkhard Vogel, Landesgeschäftsführer des BUND Thüringen. „Jahrhunderte alte Lebensräume fallen dann innerhalb weniger Wochen der Kettensäge zum Opfer“.

Nach Angaben des BUND Thüringen ist der neue Besitzer des Waldgebietes für den Einschlag verantwortlich. Dieser habe im Sommer ca. 1.000 ha in der Hohen Schrecke von der Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) erworben. Unmittelbar nach Unterzeichnung des Kaufvertrages habe er mit dem Einschlag begonnen.

Vogel betonte, dass entgegen Äußerungen des neuen Besitzers sich der Einschlag keineswegs nur auf vom Borkenkäfer befallene Nadelwaldbestände beschränke. In den letzten Wochen seien im großen Umfang alte Buchenbestände eingeschlagen worden. Vom Einschlag betroffen seien auch Höhlenbäume, welche durch Nisthöhlen und Quartierspalten im Holz Unterschlupf für Vögel und Fledermäuse bieten. Der Einschlag dieser Bäume ist aufgrund der Naturschutzgebietsverordnung verboten.

Für den BUND Thüringen sind Art und Umfang des Einschlages Hinweis darauf, dass der neue Besitzer in erster Linie an einer wirtschaftlichen Ausbeutung des Waldgebietes interessiert sei. Es sei bei dem neuen Besitzer weder Bereitschaft noch Sensibilität erkennbar, auf die einzigartigen Besonderheiten der Wälder in der Hohen Schrecke Rücksicht zu nehmen.

„Der Holzeinschlag in der Hohen Schrecke muss gestoppt werden“, forderte Vogel, „bis die Rechtmäßigkeit des Vorkaufsrechts durch die Anrainerkommunen geklärt ist. Sonst ist vom Nationalen Naturerbe in der Hohen Schrecke bald nichts mehr übrig.“ 

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