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Internationale Tag des Waldes: BUND Thüringen zeigt sich besorgt und erneuert seine Forderungen

21. März 2024 | Nachhaltigkeit, BUND, Naturschutz, Klimawandel

Zum Internationalen Tag des Waldes am 21. März 2024 zeigt sich der BUND Thüringen wiederholt stark besorgt über den Zustand der Thüringer Wälder und erneuert seine Forderungen:

  • Aktuell laufende Überarbeitung der Managementpläne, Fachbeiträge Wald, nutzen, um Standards für die Waldflächen in dem NATURA-2000-Gebiet anzuheben
  • Vor allem Privatwaldbesitzende entlasten durch Beratungsangebote für Fördermittel
  • Schonendere Bewirtschaftung der Staatswälder durch Entlastung bei der Eigenfinanzierung
  • Großkahlschläge im Thüringer Wald stoppen

 

Hierzu Frank Henkel, Waldexperte des BUND Thüringen: „Die Dimensionen des Waldsterbens in Thüringen sind nicht mehr zu übersehen. Das Sprichwort, den Wald vor lauter Bäumen nicht zu sehen, klingt beim Blick auf die Wälder Thüringens wie aus der Zeit gefallen. Fast ein Fünftel ist inzwischen kahl. Damit die klimaschädlichen Freiflächen nicht noch größer werden, muss dringend gegengesteuert werden. Neben gezielter Wiederaufforstung mit möglichst heimischen Baumarten muss der Wald auch in die Lage versetzt werden, sich selbst zu helfen. Das Vertrauen in den „ökologischen Reparaturdienst“ des Waldes ist bei vielen Waldbesitzenden noch nicht stark genug ausgeprägt. Wir müssen den Wald wieder in die Lage versetzen, sich selbst zu helfen, indem tote Bäume als Schutz und Nährstofflieferant für die nachwachsenden Bäume stehen bzw. liegen gelassen werden. Besonders das Kahlschlagen erosionsgefährdeter Steilhänge im Thüringer Wald muss umgehend eingestellt werden. Ansonsten drohen verheerende Sturzfluten bei Starkregen. Dafür muss der wirtschaftliche Druck von den Waldbesitzenden genommen werden, jeden Festmeter Schadholz zu Geld zu machen. Es bedarf finanzieller Mittel und Beratungsangebote, wie diese in Form von Förderungen abgerufen werden können. Die natürliche Revitalisierung muss unbedingt über den ökonomischen Interessen an den Einnahmen aus dem Totholz stehen.  Ohne die ökologischen Eigenleistungen des Waldes, ist der Wald nicht zu retten!

Hintergrund:
Waldflächen von insgesamt fast 100.000 Hektar sind in Thüringen inzwischen so stark ausgelichtet, dass sie ihren ursprünglichen Waldcharakter verloren haben. Eine dramatische Entwicklung, bei der aktuell kein Ende in Sicht ist. Besonders erschreckend ist, dass kaum ein Unterschied zwischen Schutzgebieten und Wirtschafswald besteht – hier muss sich etwas ändern. Die Maßnahmen, die derzeit in der laufenden Überarbeitung der Managementpläne, Fachbeitrag Wald, für Waldflächen im NATURA-2000-Gebiet zusammengestellt werden, müssen deutlich angepasst werden, um den Lebensraum tatsächlich zu schützen – so wie es die FFH-Richtlinien vorsehen.

Pressekontakt:
Anne Werner | Kerstin Neumann, Tel.: 0361 5550314, Mobil: 0176 13338564 oder 0176 13338510, presse(at)bund-thueringen.de

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