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Waldzustandsbericht 2023 zeigt: Waldsterben geht weiter – Ökologische Eigenleistungen des Waldes müssen genutzt werden

10. Dezember 2023 | Wälder

Pressemitteilung des BUND Thüringen

Anlässlich der am 11. Dezember 2023 stattfindenden Präsentation des „Waldzustandsberichts 2023. Forstliches Umweltmonitoring in Thüringen“ durch das Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft (TMIL) zeigt sich der BUND Thüringen wiederholt stark besorgt über den Zustand der Thüringer Wälder.

Waldflächen von insgesamt fast 100.000 Hektar sind inzwischen so stark ausgelichtet, dass sie ihren ursprünglichen Waldcharakter verloren haben. Eine dramatische Entwicklung, bei der aktuell kein Ende in Sicht ist. Fast ein Fünftel des Thüringer Waldbestands ist inzwischen kahl. Die größte Herausforderung ist dabei die Wiederaufforstung dieser enorm großen Flächen, die allein durch Forstpersonal nicht zu bewerkstelligen ist. Das Waldsterben im Harz war ein Vorbote dessen, was dem Thüringer Wald und anderen Wäldern in den nächsten Jahren bevorsteht.

Angesichts dieser Dimensionen ist es nicht zielführend, Waldflächen komplett zu beräumen. Es braucht die Hilfe des Waldes selbst, um den Wald zu retten. Dazu ist es unbedingt erforderlich, tote Bäume stehen beziehungsweise liegen zu lassen – insbesondere, wenn unter diesen bereits neue Bäume nachwachsen. Ohne diese ökologischen Eigenleistungen des Waldes ist der Wald nicht zu retten.

„Das Ausmaß des Waldsterbens in Thüringen ist nicht mehr überschaubar. Auch ohne den bestehenden Fachkräftemangel bei den Waldarbeitenden wäre es nicht möglich, den Schaden allein durch Menschenhand zu beheben. Der Wald braucht sich selbst, um sich zu helfen. Seine natürliche Revitalisierung muss deshalb unbedingt über den ökonomischen Interessen an den Einnahmen aus dem Totholz stehen“, konstatiert Frank Henkel, Waldexperte des BUND Thüringen.

Der BUND Thüringen spricht sich deshalb dafür aus, konventionelle Ansichten zu überwinden und sich nicht auf die Waldbewirtschaftung zu fokussieren, sondern auf die Frage: Wie wird der Wald wieder gesund?

 

Mehr Informationen:

Waldstrategiepapier des BUND Thüringen

Pressekontakt:

Anne Werner | Kerstin Neumann, Tel.: 0361 5550314, Mobil: 0176 13338564 oder 0176 13338510, presse(at)bund-thueringen.de

 

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