Thüringen im Ranking der Länder nur Mittelfeld.
Jede dritte Person in Deutschland ist unzufrieden mit der Erreichbarkeit von Bus und Bahn am eigenen Wohnort. Das zeigt eine repräsentative, bundesweite Befragung des Forschungsinstituts Kantar* im Auftrag der Allianz pro Schiene, des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und des Deutschen Verkehrssicherheitsrats.
Für Thüringen ergab die Umfrage eine noch immer hohe Unzufriedenheit. Thüringen liegt damit lediglich am hinteren Rand des Mittelfelds.
Robert Bednarsky, Landesvorsitzender des BUND Thüringen: „Der Hauptkritikpunkt der Befragten ist nicht die Entfernung zur nächsten ÖPNV-Haltestelle, sie wünschen sich häufigere Verbindungen. Durch die Einführung des Deutschlandtickets wird dieser Missstand noch entscheidender, da mehr Menschen den ÖPNV nutzen. Das Infrastrukturministerium muss für die Menschen in Thüringen ein besseres ÖPNV-Angebot zusichern. Gerade auf dem Land benötigen sie eine Alternative zum Auto.“
Damit die Menschen in Thüringen mehr Bus und Bahn zu nutzen, sind häufigere Verbindungen notwendig. Doch mit 77 Prozent gibt die klare Mehrheit in Thüringen an, dass sich die Zahl der ÖPNV-Verbindungen in den vergangenen 5 Jahren nicht verbessert oder sogar verschlechtert hat.
Die Befragung umfasste zudem Fragen zum Sicherheitsgefühl der Menschen auf dem Fahrrad und zu Fuß. Hier gaben 34 Prozent der Befragten in Thüringen an, dass sich beim Sicherheitsgefühl auf dem Fahrrad nichts verändert habe, 45 Prozent empfinden das Radfahren sogar als unsicherer als noch vor 5 Jahren.
Robert Bednarsky: „Die Menschen in Thüringen haben ein Recht auf sichere Fuß- und Radwege. Nur mit einer entsprechenden Infrastruktur können vor allem Kinder und Ältere sicher unterwegs sein. Das Infrastrukturministerium ist aufgefordert, die schwächsten Verkehrsteilnehmenden besser zu schützen.“
Im April 2024 gründete der BUND Thüringen gemeinsam mit Partnern von Sozialverbänden, Gewerkschaften, Umweltverbänden und der Evangelischen Kirche das Thüringer Bündnis für eine sozialverträgliche Mobilitätswende. Das Bündnis setzt sich für eine gerechte und nachhaltige Mobilitätspolitik ein. Im September 2024 formulierten die Bündnispartner ihre Forderungen an die Landesregierung.
*Das Meinungsforschungsinstitut Kantar hat für Allianz pro Schiene, BUND und dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat vom 25.09.2024-18.10.2024. mehr als 2.000 Bundesbürger*innen ab 14 Jahren befragt. Die Ergebnisse finden Sie unter: https://www.allianz-pro-schiene.de/wp-content/uploads/2024/11/mobilitaetsbarometer-2024-laendersteckbriefe.pdf
Mehr Informationen:
- Pressemitteilung: Thüringenweites Bündnis für eine sozialverträgliche Mobilitätswende in Erfurt gegründet
- Pressemitteilung: Thüringer Bündnis Sozialverträgliche Mobilitätswende veröffentlicht Forderungspapier
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