Erfurt/ Berlin. Klimafreundliche Mobilität muss Leitbild des verkehrspolitischen Handelns in Thüringen werden. In Unterstützung des heute vorgestellten Bündnisses aus Verkehrs-, Umwelt- und Verbraucherverbänden mit der Fahrradwirtschaft plädiert der BUND Thüringen dafür, die Leitsätze der Initiative für eine Mobilitätswende im Freistaat umzusetzen. Um die Klimaziele im Verkehr zu erreichen, müsse die Thüringer Landesregierung dringend die längst überfällige Verkehrswende auf den Weg bringen und den Autoverkehr reduzieren.
Zügig mit dem Auto voranzukommen, sei im aktuellen Straßenverkehrsgesetz (StVG) wichtiger als der Schutz von Menschen, ihrer Gesundheit oder der Klimaschutz, so das Fazit des Bündnisses aus 14 Verkehrs-, Umwelt- und Verbraucherverbänden mit der Fahrradindustrie, das heute seine Forderungen präsentierte. In der Praxis bedeute das, dass beispielsweise geschützte Radfahrstreifen, Fahrradstraßen oder großflächiges Tempo 30 von Kommunen oftmals nicht umgesetzt werden können, weil dafür die Rechtsgrundlage fehlt.
„Die Klimaschutzziele im Verkehr lassen sich nur mit deutlich weniger Autos und mehr Mobilität zu Fuß, per Fahrrad oder mit dem öffentlichen Bus- und Bahnverkehr einhalten“, erklärt Robert Bednarsky, Landesvorsitzender des BUND Thüringen. „Die Mobilitätswende macht eine Neuausrichtung der Verkehrsplanung zwingend erforderlich. Eine ganzheitliche Verkehrsplanung muss Gemeinwohl, Verkehrssicherheit, Aufenthaltsqualität und Klimaschutz sowie eine gesunde nachhaltige Stadtentwicklung gleichermaßen ins Zentrum rücken.“
Diese Neuausrichtung hin zu einer klima- und umweltfreundlichen Mobilität könne laut Verband schnell umgesetzt werden und spare mittel- und langfristig Kosten ein. Auch der Verzicht auf klimaschädliche Subventionen, wie beispielsweise für den Flughafen Erfurt-Weimar, könne dazu einen wichtigen Beitrag leisten.
„Wir brauchen im Freistaat endlich ein modernes Mobilitätssystem, das dem Klimaschutz und den Bedürfnissen der Thüringer*innen gleichermaßen gerecht wird“, erklärt Robert Bednarsky, Landesvorsitzender des BUND Thüringen. „Die Grundlage dafür bildet ein gut ausgebautes ÖPNV-Netz, das alle Ortschaften in Thüringen abdeckt und halbstündlich erreichbar macht. Der ThüringenTakt nach Schweizer Vorbild ist längst überfällig.“
Hintergrund:
Das auf ADFC-Initiative hin formierte Bündnis aus 14 Verkehrs-, Umwelt- und Verbraucherverbänden mit der Fahrradindustrie hat sich zum Ziel gesetzt, die Bundesregierung an die übergeordnete Bedeutung der StVG-Reform für den klimafreundlichen Verkehr zu erinnern – und konkrete Vorschläge für die Umsetzung zu machen. Im Bündnis engagieren sich der Fahrradclub ADFC, der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland BUND, der Bundesverband CarSharing bcs, der Verein Changing Cities, der Deutsche Naturschutzring DNR, die Deutsche Umwelthilfe DUH, der Fachverband Fussverkehr Deutschland Fuss e.V., Greenpeace, die Klima-Allianz Deutschland, der Verbraucherzentrale Bundesverband, der ökologische Verkehrsclub VCD, der Verbund Service und Fahrrad VSF, der Zweirad-Industrie-Verband ZIV und der Bundesverband Zukunft Fahrrad.
Mehr Informationen:
www.bund.net/stvg-forderungen