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Schutzgebietsausweisungen: BUND erneuert seine Kritik

17. Januar 1996 | Naturschutz, Lebensräume

Eisenach. Bezugnehmend auf die jüngsten Äußerungen von Umweltstaatssekretär Stephan Illert hinsichtlich der Schutzgebietsausweisungen erneuert der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesverband Thüringen, heute seine Kritik an der derzeit gängigen Verfahrenspraxis. Der BUND Thüringen betrachte Illerts Ankündigung, noch in diesem Jahr etwa ein Drittel der 203 einstweilig gesicherten Naturschutzgebiete endgültig ausgewiesen zu haben, mit großer Skepsis.

„Die bloße Ankündigung heißt für uns noch lange nicht, daß es wirklich so kommt. Unabdingbare Voraussetzung für zügige und effektive Unterschutzstellungen ist, daß die Spitze des Thüringer Umweltministeriums die Arbeit der ‘Projektgruppe Schutzgebiete’ nicht wieder durch willkürliche und unsachgemäße Eingriffe behindert“, so Michael Spielmann, Landesgeschäftsführer des BUND Thüringen.

Zudem kündigte der Umweltverband an, die Ankündigung Illerts sehr aufmerksam nicht nur bezüglich der Quantität, sondern auch der Qualität der Schutzgebietsverordnungen zu beobachten: „Wir werden sehr wohl registrieren, wenn dabei erneut der Naturschutz anderen Belangen untergeordnet wird.“

Im übrigen komme die echte Nagelprobe, ob hinter den neuen vollmundigen Ankündigungen tatsächlich ein ernstzunehmender politischer Wille stehe, erst noch: „Nur mit einer dauerhaften personellen Verstärkung ist zukünftig die Verwaltung der neuen Schutzgebiete und die überfällige Novellierung vieler älterer Verordnungen machbar“, so Spielmann weiter. Hierbei sei neben dem Umweltminister auch Thüringens Innenminister Richard Dewes gefordert. 

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