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"Traditionsfeuer" zu Ostern - aber bitte ohne Umweltverschmutzung

07. April 1995 | Nachhaltigkeit, Naturschutz, Umweltgifte

Eisenach. Auch in Thüringen laufen derzeit vielerorts die Vorbereitungen für die bevorstehenden Osterfeuer auf Hochtouren. Immer wieder kommt es dabei zu ganz erheblichen Beeinträchtigungen von Natur und Umwelt. Darauf und auf mögliche Vorsichtsmaßnahmen weist in einer heute veröffentlichten Pressemitteilung der Landesverband Thüringen des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hin.

"Es ist ein alter und schöner Brauch, jedes Jahr zu Ostern ein großes Feuer in freier Natur anzuzünden, um den Frühling zu begrüßen", so Romy Seifert, Sprecherin des BUND Thüringen. "Mit einigen einfachen Vorkehrungen und etwas Sensibilität für die Natur läßt sich diese Tradition durchaus mit dem Umweltgedanken in Einklang bringen."

An vielen Stellen in der Natur werde das "Brennmaterial" über einen längeren Zeitraum gelagert und diene somit als idealer Unterschlupf und "Kinderstube" für Kleintiere. "Das Aufschichten des Brennholzes sollte frühestens drei Tage vor dem Abbrennen geschehen, weil sonst Tiere, wie Igel und Mader, die in solchen Stapeln Schutz gesucht haben, den sicheren Tod finden würden", so Romy Seifert. Gegebenenfalls müsse das Holz vor dem Abbrennen noch einmal umgeschichtet werden.

Wichtig sei auch die richtige Wahl der Örtlichkeit. Denn nicht nur die zurückbleibende Asche, sondern auch das Zertreten von geschützten Blumen und Gräsern durch die Zuschauer könnte der Natur Schaden zufügen. Gegenüber schützenswerten Biotopen, wie Hecken, Feldrainen und Wäldern, solle zudem ein Abstand von mindestens 100 Metern ge¬halten werden, um diese vor dem Übergreifen der Flammen und somit vor Schädigungen zu schützen. Auch sollten alle weiteren  Brandschutzbestimmungen eingehalten und für einen möglichen Ernstfall Vorsorge getroffen werden, so der BUND.

"Selbstverständlich dürfen die Osterfeuer nicht zur Sondermüllbeseitigung mißbraucht werden. Alte Autoreifen, verwohnte Möbel, Altöl oder vorbehandeltes Holz haben nichts zwischen den Zweigen zu suchen", so Romy Seifert. Die brandbeschleunigenden Eigenschaften dieser Stoffe stünden in keinem Verhältnis zu der entstehenden Luftverschmutzung und den Rückständen, welche den Boden hoch¬gradig vergifteten. Bei ganz normaler Holzasche sei dies dagegen kein Problem.

Abschließend weist der BUND Thüringen darauf hin, daß jede Art von öffentlichem Feuer bei der zuständigen Ortspolizeibehörde beantragt und genehmigt werden müsse. 

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