Protestaktion gegen geplante Ortsumgehung B19 in Meiningen – BUND und Bürgerinitiative kritisieren erhebliche Einschnitte in die Natur

07. Mai 2020 | Mobilität

"Bauschild" verdeutlicht garvierende Einschnitte in die Natur beim Bau der Ortsumgehung B19 in Meiningen "Bauschild" verdeutlicht garvierende Einschnitte in die Natur beim Bau der Ortsumgehung B19 in Meiningen  (BUND Thüringen / BUND Thüringen)

Erfurt/ Meiningen. Mit einer Protestaktion machten der BUND Thüringen und eine Bürgerinitiative heute ihre Kritik an der geplanten Ortsumgehung B19 in Meiningen deutlich. Am vergangenen Donnerstag hatte der BUND Thüringen bereits Klage gegen das Verkehrsprojekt Deutsche Einheit beim Bundesverwaltungsgericht eingereicht. Am Beginn der Trasse verdeutlichte heute ein „Bauschild“ die geplanten Eingriffe.

„Knapp 41 Millionen – das ist der Preis für die Zerstörung der Natur“, erklärt Dr. Burkhard Vogel, Geschäftsführer des BUND Thüringen. „Ein 40 m tiefer Canyon wird in Zukunft die Landschaft zerschneiden und das für gerade einmal 7.000 Autos pro Tag. Das steht in keinem Verhältnis.“

Mit einer Foto-Montage zeigte der Verband, wie gravierend sich die Landschaft nach Umsetzung des Projektes verändern würde. Diese wurde heute in Form eines Bauschildes am Abzweig der B19 nach Utendorf zwischen Autobahnabfahrt Meiningen-Nord und Meiningen enthüllt. Mit einer Menschenkette und einem „Baustellenband“ zog die Bürgerinitiative anschließend den geplanten Verlauf der Trasse nach.

Vogel: „Mit den gravierenden Einschnitten in die Natur werden die Lebensräume von Fledermaus, Wildkatze und vielen anderen schützenswerten Arten leichtfertig aufs Spiel gesetzt. Während die naturschutzrechtlichen Einwände klar auf der Hand liegen, ist die verkehrstechnische Begründung absolut unzureichend. Und die Auswirkungen des Bauvorhabens auf das Schutzgut ‚Wasser‘ wurde noch nicht einmal geprüft.“


Laut BUND Thüringen wurde das Projekt zur Wendezeit für mehr als 18.000 Fahrzeuge geplant. In den letzten 30 Jahren hätte sich das Verkehrsaufkommen im Freistaat jedoch erheblich verändert. Eine Anpassung der Verkehrsplanung an die sinkenden Fahrzeugzahlen wäre trotzdem nicht erfolgt. Der Bau einer Ortsumgehung sei vor diesem Hintergrund nicht zu rechtfertigen.


„Wir müssen aufhören, ohne Rücksicht auf Verluste in Verkehrsprojekte von gestern zu investieren“, so Vogel. „Jetzt ist die Zeit, zukunftsfähige Konzepte für eine klimaneutrale Gesellschaft von morgen umzusetzen. Dazu gehört die Ortsumgehung B19 bei Meiningen definitiv nicht.“ 

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