Ergebnisse 2019
Was wir bislang herausgefunden haben, welche Orte in Thüringen beprobt wurden und sonstige Details aus dem Projekt finden Sie hier.
Dieses Jahr kam zum ersten Mal auch ein Dormouse Monitoring System (DoMoS) zum Einsatz. Dieses Röhrensystem besitzt mehrere Messstationen, mit denen man die Gartenschläfer wiegen, fotografieren und ihnen vorsichtig Haarproben entnehmen kann. Leider lieferten die DoMoS in Thüringen keine Daten.
(Maren Goschke)
Nach wie vor konzentrieren sich aktuelle Nachweise aus Thüringen fast ausschließlich auf das Hohe Thüringer Schiefergebirge – Frankenwald, das Schwarza-Sormitz-Gebiet, das östliche Ostthüringer Schiefergebirge – Vogtland sowie das Oberen Saaletal. Weitere Vorkommen gibt es im südlichen Thüringer Wald, hier untersuchen wir, wie weit sich die Nachweise in den Nordwesten ziehen. Die nördlichsten Nachweise befinden sich hier bei Oberweißbach. Ein großer Teil der aktuellen Sichtungen und Totfunde stammen aus ehemaligen Schieferabbaugebieten, aus Fichtenmonokulturen sowie aus (meist waldnahen) Gebäuden und Ortslagen. Ebenso finden sich viele Nachweise in Gewässernähe, hier sind besonders die Hohenwartetalsperre und die Bleilochtalsperre zu nennen.
Unsere intensive Beprobung des Thüringer Nordens blieb leider erfolglos. Der Gartenschläfer konnte im Landkreis Nordhausen und auch im Eichsfeld nicht nachgewiesen werden.
Eine kleine Sensation war der Nachweis eines Gartenschläfers bei Ohrdruf im Landkreis Gotha. Im Zuge der Erstellung eines Schutzwürdigkeitsgutachtens des Steinbruchs Gräfenhain, durchgeführt vom Gutachterbüro von Cornelia Schuster und Ronald Bellstedt vom NABU Gotha, wurde ein toter Gartenschläfer aufgefunden.
Über die Spurtunnel gelangen uns dieses Jahr nur einzelne Nachweise im Schiefergebirge.
Wie auch letztes Jahr stand eine unserer Wildkameras an einem Ort mit sicherem Gartenschläfervorkommen und dokumentierte die Aktivität der Tiere während der gesamten Saison. Über Dauerbeobachtungen lassen sich wertvolle Daten zu Aktionsmustern, zum Zusammenleben der Tiere oder auch zur Phänologie gewinnen.
Unsere im Projekt angelegte Nistkastenstrecke erbrachte 2021 keine Kotproben. Auf einen Artikel in einer lokalen Zeitung hin meldete sich ein Waldbesitzer aus Bad Lobenstein der seit vielen Jahren Gartenschläfer in seinen Vogelnistkästen hat. Dort konnten wir dieses Jahr viele Kotproben gewinnen, dazu auch Proben für die Genetik und einen Totfund für weitere Analysen.
Die Verbreitung des Gartenschläfers in Thüringen. Stand 2022. Die Karte öffnet sich beim Draufklicken.
(Anita Giermann
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BUND Thüringen)
Die Verbreitung des Gartenschläfers im Schiefergebirge. Stand 2022. Die Karte öffnet sich beim Draufklicken.
(Anita Giermann
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BUND Thüringen)
Auch wenn der erste Projektteil, in dem es hauptsächlich um die Erfassung der Gartenschläfer ging, vorbei ist, wollen wir in einigen Teilen Thüringens weiter auf Spurensuche gehen. So bspw. im Landkreis Gotha als auch im Thüringer Wald, der zwischen diesem neuen Vorkommen und den bekannten Nachweisen im Schiefergebirge liegt.
Hauptsächlich werden wir uns die nächsten drei Jahre dem Schutz des Gartenschläfers widmen. In 2022 wird ein Regionales Schutzkonzept finalisiert, welches auf den Ergebnissen der letzten drei Jahre fußt. Noch im Frühjahr veröffentlichen wir eine Broschüre "Bilch im Haus", welches Hauseigentümerinnen und -eigentümern sowie den Unteren Naturschutzbehörden an die Hand gegeben wird und Hilfestellungen beim Umgang mit Gartenschläfer & Co geben soll.
Die Ergebnisse der ersten drei Projektjahre liegen vor und werden den Ehrenamtlichen und Stakeholdern des Projektes im Sommer umfänglich zurückgespiegelt!
Auf einer Aufwuchsfläche (Sturm Kyrill räumte 2007 einen Großteil der Fichten ab) bei Bad Lobenstein fühlen sich Gartenschläfer wohl. Seit vielen Jahren lassen sie sich dort in Vogelnistkästen nachweisen. Seit 2021 generieren wir unsere Kotproben für die Nahrungsanalysen dort.
(Ina Liebetrau
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BUND Thüringen)
Immer wieder treffen wir mehrere Gartenschläfer in einem Nistkasten an. In welchem Verhältnis die Tiere zueinander stehen ist noch nicht ausreichend untersucht. Es gibt aber Hinweise, dass es sich um Familienverbünde handelt.
(Anita Giermann
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BUND Thüringen)
Unsere im Projekt installierte Nistkastenstrecke beherbergt nach wie vor "nur" Siebenschläfer. Bei einer Kontrolle im Sommer trafen wir eine Mutter mit Jungtier an.
(Anita Giermann
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BUND Thüringen)
Am Langen Berg bei Gehren konnten wir "nur" die Haselmaus nachweisen. Selbst Unmengen an Erdnussbutter lockten keinen Gartenschläfer vor die Kamera.
(Anita Giermann
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BUND Thüringen)
Die "Spurensuche Gartenschläfer" ist ein Gemeinschaftsprojekt der Justus-Liebig-Universität Gießen, der Senckenberg-Gesellschaft für Naturforschung und des BUND.
Was wir bislang herausgefunden haben, welche Orte in Thüringen beprobt wurden und sonstige Details aus dem Projekt finden Sie hier.
Was wir im zweiten Jahr der Erfassung über Gartenschläfer & Co in Erfahrung bringen konnten haben wir hier zusammengestellt.
Drei Woodys, beideitig bedruckt, sowie ein Prospektständer mit Infomaterialien.
Haben Sie einen Gartenschläfer gesehen? Melden Sie uns dies bitte denn jeder Hinweis hilft uns, dem Bilch auf die Spur zu kommen.
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