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Landwirtschaft von Brüssel nach Breitungen: BUND diskutiert mit breitem Publikum über die Zukunft der Landwirtschaft

26. März 2024 | BUND, Naturschutz, Landwirtschaft

V.l.n.r.: Sara Flügel, Thüringer Ökoherz e.V.; Christian Rehmer, Agora Agrar; Torsten Weil, Staatssekretär im Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft; Dominique Kirsten, Landwirtschaftsbetrieb Dominique Kisten & Laproma Erzeuger & Handels AG; Dr. Klaus Wagner, Präsident Thüringer Bauernverband und Universal-Agrar GmbH; Sebastian König, BUND Thüringen, Maria Noichl, SPD-Europaabgeordnete; Jochen Dettmer, Neulandbetrieb Hof an der Eiche Belsdorf und BUND.

Am Montag, dem 25.03.2024, fand erstmals der BUNDSalon Landwirtschaft statt, zu dem der BUND Thüringen zahlreiche Vertreter*innen aus Landwirtschaft und Naturschutz eingeladen hatte. Gemeinsam mit Europaabgeordneten und Vertreter*innen des Freistaates wurde erörtert, welche Entwicklungen die Europäische Union in den letzten Jahren in Bezug auf die Landwirtschaft vorangetrieben hat und welche noch ausstehen. Unter dem Motto "Von Brüssel nach Breitungen" wurde dabei insbesondere die Bedeutung der EU-Agrarpolitik für die Thüringer Landwirtschaft beleuchtet. Angesichts der bevorstehenden Herausforderungen im agrar- und umweltwissenschaftlichen Kontext wurde deutlich, dass eine Anpassung dieser Politik dringend erforderlich ist.

Der BUND erneuerte seine Forderung nach einem Bürokratieabbau, der den Natur- und Umweltschutz nicht gefährdet. „Bereits erreichte ökologische Mindestanforderungen dürfen nicht aufgegeben werden. Dies muss die oberste Prämisse bei allen Diskussionen und Verhandlungen zur Vereinfachung von Verwaltungsverfahren sein. Viel zu oft wird die Axt zuerst beim Natur- und Umweltschutz angesetzt“, konstatiert Sebastian König, Landesgeschäftsführer des BUND Thüringen.

Neben dem Abbau unnötiger Bürokratie muss die wirtschaftliche Stärkung der Bäuerinnen und Bauern im Vordergrund stehen. Darin waren sich die Teilnehmenden des BUNDSalons Landwirtschaft einig. Neben einer angemessenen Entlohnung für ökologische Leistungen sind dafür auch Maßnahmen wie die Stärkung landwirtschaftlicher Betriebe in den Wertschöpfungsketten und bei den Preisverhandlungen mit Handel und Weiterverarbeitung nötig. Denn schon heute werden Betriebe, die überdurchschnittliche Umweltleistungen erbringen, benachteiligt.

„Im Rahmen der Zukunftskommission Landwirtschaft wurden Kompromisse zwischen Landwirtschaft und Umweltschutz erzielt. Diese würden durch eine Aufweichung der Mindeststandards wieder hinfällig, ja sogar konterkariert. Das Streichen von Mindeststandards ändert nichts am Hauptproblem: Bäuerinnen und Bauern erhalten zu wenig für ihre Produkte und Umweltleistungen. Antrags- und Verwaltungsverfahren müssen dringend vereinfacht werden, das würde eine echte Entlastung bringen“, so König weiter.

Über diese und weitere Themen wurde im Rahmen des BUNDSalons Landwirtschaft diskutiert und bisweilen auch gestritten. Neben der BUND-Position „Zukunftsfähige Landwirtschaft“ wurden der Europaabgeordneten Maria Noichl weitere Anregungen und Hinweise mit auf den Weg gegeben. Denn die Entscheidungen in Brüssel haben direkte Auswirkungen auf unsere Thüringer Betriebe. Im Vorfeld der Europawahl eine wichtige Veranstaltung, um zu zeigen, dass die Diskussion in der Landwirtschaft längst nicht beim Agrardiesel aufhört.

Die EU-Kommission und die Bundesregierung müssen ein überzeugendes Transformationskonzept für die Landwirtschaft vorlegen, das Umweltziele und wirtschaftliche Interessen vereint. Dafür braucht es eine gezielte Förderung, die Umweltleistungen berücksichtigt und einen klaren Weg zur Nachhaltigkeit vorgibt. Eine zukunftsfähige Agrarpolitik ist entscheidend für die Bewältigung globaler Umweltkrisen. Wir appellieren an alle Entscheidungsträger, mutige Schritte für eine nachhaltige Landwirtschaft zu unternehmen, um die langfristige Widerstandsfähigkeit zu sichern.

Bild zum Downlaod
Bildunterschrift: BUNDSalon Landwirtschaft in Erfurt, Redner*innen freuen sich über den Erfolg der Veranstaltung und das rege Interesse der Teilnehmenden. V.l.n.r.: Sara Flügel, Thüringer Ökoherz e.V.; Christian Rehmer, Agora Agrar; Torsten Weil, Staatssekretär im Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft; Dominique Kirsten, Landwirtschaftsbetrieb Dominique Kisten & Laproma Erzeuger & Handels AG; Dr. Klaus Wagner, Präsident Thüringer Bauernverband und Universal-Agrar GmbH; Sebastian König, BUND Thüringen, Maria Noichl, SPD-Europaabgeordnete; Jochen Dettmer, Neulandbetrieb Hof an der Eiche Belsdorf und BUND.  

Weitere Informationen:

Ansprechpartner:
Sebastian König, BUND Thüringen, Landesgeschäftsführer, Tel. +49 361 5550310; s.koenig(at)bund.net

Pressekontakt:
Anne Werner | Kerstin Neumann, Tel.: 0361 5550314, Mobil: 0176 13338564 oder 0176 13338510, presse(at)bund-thueringen.de

 

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