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BUND Thüringen wirbt für ein Nationales Naturmonument „Grünes Band Thüringen“

15. März 2018 | BUND, Grünes Band

Erfurt. Der BUND Thüringen bekräftigt seine Unterstützung für die Ausweisung des gesamten Grünen Bandes Thüringen als Nationales Naturmonument und fordert konstruktiven Dialog um die Ausgestaltung.  

 „Das Grüne Band unterscheidet sich von allen anderen Naturschutzprojekten durch seinen besonderen Bezug zu Mensch, Kultur und Geschichte.
Verschiedene deutsche und internationale Erhebungen haben belegt, dass das Grüne Band auf ganzer Strecke schützenswert ist“, so Ron Hoffmann, Landesvorsitzender des BUND Thüringen. Entstanden durch die menschen-verachtende Grenze hat sich unbeabsichtigt eine Perlenkette artenreicher Biotope entwickelt, in der der Austausch an Arten und Individuen zwischen bereits geschützten Biotopen möglich ist. Gleichzeitig hat die positive Resonanz  auf die gerade durchgeführte Reihe der Multivisionsshow „Abenteuer Grünes Band – Vom Todesstreifen zur Lebenslinie“ gezeigt, dass das Grüne Band den Menschen am ehemaligen Grenzstreifen die Gelegenheit gibt, ihre Geschichten zu erzählen. Hierfür scheint fast 30 Jahre nach dem Mauerfall die Zeit gekommen.

 „Der aktuelle Widerstand gegen die Ausweisung entspricht nicht unseren Erfahrungen in der Kooperation mit Kommunen und Grenzlandmuseen am Grünen Band“, so Hoffmann. „In vielen Fällen arbeiten wir äußerst konstruktiv zusammen. Denn das Grüne Band beinhaltet viele Chancen: Am Grünen Band können wir unseren Kindern ihre Heimat erklären, ihre Geschichte, Natur und ihre Kultur. Als Offenlandbiotopverbund bietet das Grüne Band auch weniger privilegierten Landnutzern die Chance, sich in der Region den Lebensunterhalt zu verdienen. Zudem zieht das Grüne Band zunehmend Besucher aus dem In- und Ausland in die ehemaligen Grenzregionen.“

Wo früher Stacheldraht als Todesstreifen Menschen trennte, ist eine blühende Lebenslinie für heimische Tier- und Pflanzenarten entstanden, die Menschen heute verbindet. Diese gilt es jetzt zu bewahren. Am Grünen Band haben mehr als 1.200 geschützten Arten einen Rückzugsort gefunden. In der Rhön sind das beispielsweise die Wanstschrecke, der Thymian-Ameisenknopf-Bläuling, der Lungenenzian oder die Arnika.

 „Nur durch die Ausweisung als Nationales Naturmonument kann dieser einmalige Verbund aus Natur und Geschichte für die Nachwelt erhalten und vor weiterer Zerschneidung bewahrt werden“, erklärt Ron Hoffmann. „Die Ausweisung ist der erste Schritt. Für die Gestaltung dieser Lebenslinie als Schatzkammer der Artenvielfalt, Erinnerungslandschaft und Lebensraum für Mensch und Natur braucht es die Akteure vor Ort. Hier möchten wir die vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit ausbauen.“ 

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